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Den meisten an tierfreien Verfahren interessierten Menschen dürfte die Möglichkeit fehlen, in ein Labor zu gehen und sich die neuen Methoden zeigen und erklären zu lassen. Das kann ein Film ersetzen. Durch eine anschauliche Erklärung mit bewegten Bildern lassen sich die neuen Techniken besser verstehen und Bewusstsein dafür schaffen, dass es andere Methoden als den Tierversuch gibt. Der engagierte Filmemacher Marc Pierschel lässt in seinem Film namhafte Forscherinnen und Forscher zu Wort kommen und ihre Entwicklungen vorstellen und auf anschauliche Weise erklären. 

Ein Team der Universität Kyoto hat einen von menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen abgeleitetes proximalen Tubulus auf dem Chip (OPTECs-on-Chip) entwickelt. Er weist die notwendige Ausbildung und Polarität wichtiger Nierentransporter auf. Damit kann das Nierenchipmodell laut Aussagen der Entwicklerinnen und Entwickler gut zur Bewertung eines Medikamententransports und der Nephrotoxizität genutzt werden.

Mit dem Hamburger Forschungspreis für Alternativen zum Tierversuch will der hamburger Senat die Entwicklung hin zu einer Zukunft ohne Tierversuche aktiv unterstützen, so Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Bündnis 90/die Grünen) in der aktuellen Pressemitteilung. Der Preis wurde unter drei Preisträger aufgeteilt.

Jedes Jahr schreibt das BMEL einen Tierschutzforschungspreis mit einer Preissumme von 25.000 Euro aus. Dieses Jahr ist alles anders: Der Preis wurde neu konzipiert. Er wird in drei Kategorien vergeben und die Preissumme beträgt insgesamt 220.000 Euro. Und noch etwas ist anders.

Am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart wurde erstmals ein dreidimensionales Modell der menschlichen Haut entwickelt, das die Reaktion der Haut auf Substanzen direkt am lebenden Gewebe präzise und schnell anzeigt.  

Einem Forscherteam am Centrum für Angewandtes Tissue Engineering und Regenerative Medizin (CANTER) der Hochschule München ist es gelungen, einen einfachen 3D-Drucker so zu modifizieren, dass er biologische Strukturen auf Knopfdruck erstellen kann. Das ist eine Chance für kleine Labore, auch in diesem Bereich zu forschen.

Am 18. Oktober 2024 findet das dritte 3R-Symposium an der Universität des Saarlandes statt. Thema sind diesmal „tierfreie Methoden in der pharmazeutischen Forschung“.

Forscherinnen und Forscher des Auftragsforschungsunternehmens Hesperos Inc. und der University of Central Florida (UCF) haben ein Modell mit gealterten Nervenzellen der menschlichen Hirnrinde entwickelt, um die Rolle der Seneszenz bei der Alzheimer-Krankheit zu verstehen und Behandlungsmöglichkeiten zur Behandlung der Alzheimererkrankung zu finden.

Die European Partnership for Alternatives to Animal Testing (EPAA)  EPAA fördert die Entwicklung, Validierung und Akzeptanz von 3R-Alternativansätzen (Ersatz, Verringerung und Verfeinerung von Tierversuchen. Daher wird alle zwei Jahre der 3R-Wissenschaftspreis an einen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die/der einen herausragenden Beitrag zu den 3R leistet. Beiträge können sowohl aus der Industrie oder dem akademischen Bereich kommen.

Ein deutsch-schweizerisches Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Ellen Fritsche, Leiterin des Swiss Centre for Applied Human Toxicology (SCAHT), hat Nervenzellen von Patienten, die unter dem seltenen Cockayne-Sydrom B leiden, untersucht und wichtige Anhaltspunkte über die Ursachen der Krankheitsphänomene Mikrozephalie, geistige Behinderung und Demyelinisierung gewonnen.

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