ForscherInnen unter der Leitung von Professor Nikolaus Rajewsky, Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Center (MDC-BIMSB), haben eine neue Technologie entwickelt, mit der sie die sich entwickelnden Zellen in Organoiden beeinflussen und beobachten können. Dafür haben sie die räumliche Transkriptomik mit der Optogenetik kombiniert. Mit Hilfe dieser Technologie sind sie in der Lage,  die Genexpression in den Zellen zu kontrollieren. In einem Projekt haben die WissenschaftlerInnen die Entwicklung des menschlichen Nervensystems beobachtet und interessante Erkenntnisse gewonnen.
 
Um Organ-ähnliche Systeme zu entwickeln, werden meist undifferenzierte Stammzellen mit Wachstumsfaktoren und Nährlösung zusammengebracht und gehofft, dass sich hieraus alle organtypischen Zelltypen in der Anordnung bilden, wie sie auch im Organ vorkommen. Der Vorgang kann aber bislang kaum beeinflusst  werden. Mit ihrer neuen Technologie können die ForscherInnen diesen Vorgang nun anstoßen und in räumlicher und zeitlicher Auflösung beobachten.

Die Technologie ist im Fachjournal „Nature Methods“ beschrieben:
Legnini I, Emmenegger L, Zappulo A, Rybak-Wolf A, Wurmus R, Martinez AO, Jara CC, Boltengagen A, Hessler T, Mastrobuoni G, Kempa S, Zinzen R, Woehler A, Rajewsky N. (2023). Spatiotemporal, optogenetic control of gene expression in organoids. Nat Methods. 2023 Oct;20(10):1544-1552. doi: 10.1038/s41592-023-01986-w. Epub 2023, Sep 21.

Quelle und weitere Informationen hier:
https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/organoide-mit-licht-gestalten