Das amerikanische Forscherteam ist mit dem Chipmodell in der Lage, z.B. die Einflüsse von Bakterien auf die Entwicklung von Darmentzündungen zu simulieren. Der Chip ist so groß wie ein USB-Speicherchip. Das Modell ist so konzipiert, dass sich sogar die Darmperistaltik zum Weitertransport von
Flüssigkeiten etwa simulieren lässt. In dem Chipmodell können neben Pathogenen Immunzellen, Zellen des Gefäßendothels oder des lymphatischen
Endothels zur Untersuchung der komplexen Pathophysiologie kultiviert werden.
Mit dem Modell wollen die Forscher analysieren, wie Darmkeime, aber auch Pathogene eine Immunreaktion mit auslösen können. Damit ist es möglich, die Entstehung einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung in einem kontrollierten Modell zu untersuchen. Kokulturen des verdauungstrakts gemeinsam mit Darmmikroben lassen sich bis zu zwei Wochen gemeinsam kultivieren.
Originalliteratur:
Hyun Jung Kima, Hu Lia, James J. Collins & Donald E. Ingber (2015): Contributions of microbiome and mechanical deformation to intestinal bacterial
overgrowth and inflammation in a human gut-on-a-chip. PNAS www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1522193112