Das Verfahren basiert auf der Entnahme von Brusttumorgewebe mit allen Zelltypen. Es wird in Mikrotiterplatten angezüchtet und bildet Kleinstformen des Tumors mit allen Eigenschaften des Originals. Nach 8 Tagen werden dann die Medikamente getestet, die am besten gegen den Tumor wirken. Die Wirksamkeit dieser Therapieoptionen wurde nun in einer Kohortenstudie mit 202 Mammakarzinom-Patienten aus 16 deutschen Brustzentren überprüft. Acht bis zehn Monate nach Ende der jeweiligen Behandlung der Patienten wurde das klinisch erzielte Behandlungsergebnis mit dem Testergebnis im Sphäroid-Modell verglichen. Die Ergebnisse waren vielversprechend.
Die Studienleiterinnen Privat-Dozentin Dr. Barbara Mayer von der Chirurgischen Klinik in Großhadern und Privat-Dozentin Dr. Ilona Funke sehen in den Studienergebnissen eine einem großen Schritt in Richtung individualisierte Tumortherapie.
Entzwischen wird die Sphäroid-Mikrotumor-Technologie auch auf andere Krebsformen übertragen. In verschiedenen Zentren im Klinikum der Universität München laufen Studien zu Eierstockkrebs, Magenkrebs und bestimmten Darmkrebsformen.
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