Dienstag, 28 Juli 2015 08:16

München: Sphäroid-Mikrotumor-Technologie erfolgreich getestet Empfehlung

Wissenschaftler des Klinikums der Universität München haben ein neues Verfahren für Brustkrebspatienten entwickelt, mit dem sie vor Beginn der Behandlung verlässlich abschätzen können, welche Mono- oder Kombinationstherapie den optimalen Behandlungseffekt erzielt. in einer multizentrischen Studie haben sie nun nachweisen können, dass ihre Methode verlässlich funktioniert.

Das Verfahren basiert auf der Entnahme von Brusttumorgewebe mit allen Zelltypen. Es wird in Mikrotiterplatten angezüchtet und bildet Kleinstformen des Tumors mit allen Eigenschaften des Originals. Nach 8 Tagen werden dann die Medikamente getestet, die am besten gegen den Tumor wirken. Die Wirksamkeit dieser Therapieoptionen wurde nun in einer Kohortenstudie mit 202 Mammakarzinom-Patienten aus 16 deutschen Brustzentren überprüft. Acht bis zehn Monate nach Ende der jeweiligen Behandlung der Patienten wurde das klinisch erzielte Behandlungsergebnis mit dem Testergebnis im Sphäroid-Modell verglichen. Die Ergebnisse waren vielversprechend.

Die Studienleiterinnen Privat-Dozentin Dr. Barbara Mayer von der Chirurgischen Klinik in Großhadern und Privat-Dozentin Dr. Ilona Funke sehen in den Studienergebnissen eine einem großen Schritt in Richtung individualisierte Tumortherapie.

Entzwischen wird die Sphäroid-Mikrotumor-Technologie auch auf andere Krebsformen übertragen. In verschiedenen Zentren im Klinikum der Universität München laufen Studien zu Eierstockkrebs, Magenkrebs und bestimmten Darmkrebsformen.

https://idw-online.de/en/news635351