Der Kongress, in diesem Jahr die bedeutendste internationale Veranstaltung im Bereich der 3R, fand vom 2.-4. September in Linz/Österreich statt. Der Kongress war eine Gemeinschaftsveranstaltung der European Society for Toxicology In Vitro (ESTIV) und der European Society for Alternatives to Animal Testing (EUSAAT) und war damit gleichzeitig der 16. Internationale Kongress über In Vitro Toxikologie, der 13. Kongress von EUSAAT und der 16. Kongress über Alternativen zu Tierexperimenten.

Das Europäische Zentrum für Alternativen zum Tierversuch (CAAT-EU) lädt zur ersten Veranstaltung einer Serie von Informationstagen am 28. Oktober nach Konstanz ein. Es werden aktuellste Informationen über REACH, die US Toxic Substance Control Act (TSCA) -Reauthorisierung sowie die Implementierung der Strategie des US National Research Council zu “Toxicity Testing in the 21st Century” vermittelt.

Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und dem Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) schreibt einen Forschungspreis zur Förderung der Entwicklung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden entsprechend dem 3R-Prinzip aus. Das Preisgeld beträgt 15.000,- EURO.

Eine von der Europäischen Kommission geförderte EU-Forschergruppe veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe des Journals „Reproductive Toxicology“ eine Studie, die sog. “Feasibility Study” im Rahmen des Projekts ReProTect, in der sie die schädigenden Wirkungen von Chemikalien auf die Fortpflanzung zuverlässig mit tierversuchsfreien Methoden ermittelte.

Eine tierversuchsfreie Methode wurde am 22. Juli in die OECD Prüfvorschriften aufgenommen (439 In Vitro Skin Irritation: Reconstructed Human Epidermis Test Method). Diese Methode ist nun behördlich anerkannt und hat weltweit Gültigkeit. Es wird erwartet, dass mit Einführung dieses in vitro-Tests die Tierversuchszahlen für Kaninchen deutlich sinken werden.

Die Ärzte gegen Tierversuche e.V. vergeben zum zweiten Mal einen mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis für tierversuchsfreie Krebsforschung. Der Preis wurde durch eine zweckgebundene Erbschaft ermöglicht. Ziel ist es, vor allem jüngere Wissenschaftler/innen für die tierversuchsfreie Forschung zu motivieren. Prämiert/gefördert werden Arbeiten, die ohne die Verwendung von tierischem Material durchgeführt wurden, sowie klinische oder epidemiologische Studien.

Steigende Zahl von Tierversuchen in Berlin

Dienstag, 03 August 2010 09:50
Der Berliner Tierschutzbeauftragte Dr. Klaus Lüdcke spricht von einer steigenden Zahl von Tierversuchen in Berlin. Laut seinem Bericht habe die Zahl der Versuchstiere 2009 um 0,8 Prozent zugenommen. Das wären 3.122 Tiere mehr als 2008. Gestiegen sei vor allem die Zahl der Versuchstiere, die in der Aus- oder Weiterbildung eingesetzt wurden und bei denen Organe entnommen wurden. Bei Letzteren handle es sich meist um gentechnisch manipulierte Mäuse. Insgesamt falle der Anstieg geringer aus als in den vorhergehenden Jahren.

Die Charité - Universitätsmedizin Berlin und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) besetzen in einem gemeinsamen Berufungsverfahren eine Universitätsprofessur für Experimentelle Toxikologie und Alternativen zum Tierversuch. Hierbei wird u. a. die konzeptionelle Weiterentwicklung und Realisierung der Forschung im Bereich der in vitro-Alternativmethoden erwartet.

Ein Flüssigkeitssystem im Microbereich, auf dem fragile Blutgefäße fixiert werden können, wurde vor kurzem von kanadischen Wissenschaftlern entwickelt. Das Meßsystem erlaubt, die Faktoren zu untersuchen, die kardiovaskuläre Erkrankungen fördern und aufrechterhalten. Das System könnte für die Routinetestung von Arzneistoffkandidaten an lebensfähigen Arterien verwendet werden, wodurch der Prozess der Arzneimittelentwicklung beschleunigt und Tierexperimente reduziert werden könnten.

Wir freuen uns, mittlerweile über 85 state-of-the-art Forschergruppen und Firmen auf unserer Liste der Arbeitsgruppen gelistet zu haben. Diese Gruppen wenden hauptsächlich tierversuchsfreie Methoden an, oder entwickeln diese sogar selbst.