Donnerstag, 12 August 2010 18:25

Schädigende Wirkungen von Chemikalien zuverlässig mit in vitro "test battery" nachgewiesen

Eine von der Europäischen Kommission geförderte EU-Forschergruppe veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe des Journals „Reproductive Toxicology“ eine Studie, die sog. “Feasibility Study” im Rahmen des Projekts ReProTect, in der sie die schädigenden Wirkungen von Chemikalien auf die Fortpflanzung zuverlässig mit tierversuchsfreien Methoden ermittelte.


Im Rahmen des Projekts ReProTect – einem Projekt innerhalb des 6. Europäischen Rahmenprogramms – wurde eine Ringstudie, die sog. “Feasibility Study”, durchgeführt. Es wurden 10 Chemikalien, deren toxischen Effekte auf die Reproduktion durch Tierexperimente bereits ausreichen nachgewiesen waren, in einer Blindstudie getestet. Die Forscher entwickelten dazu völlig einen neuartigen Ansatz. Statt sich auf einen einzigen Test zu stützen, wurde auf eine Kombination von 14 verschiedenen Testsystemen zurückgegriffen. Diese Vorgehensweise ermöglichte eine stichhaltige Vorhersage von nachteiligen Effekten auf die Fruchtbarkeit und das Embryonalwachstum durch die Test-Chemikalien in vivo.


Original-Artikel:
B. Schenk et al. (2010): The ReProTect Feasibility Study, a novel comprehensive in vitro approach to detect reproductive toxicants. In: Reproductive Toxicology 30 (2010), S. 200–218. doi:10.1016/j.reprotox.2010.05.012

 

Zusätzliche Information zur Thematik: Die Tierversuche zur Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Dezember 2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals REACH), die am 1. Juni 2007 in Kraft getreten ist, sind in diesem Jahr in Europa angelaufen.