Dienstag, 23 Januar 2024 13:47

Parkinson: Modulatorprotein des angeborenen Immunsystems NEMO hat wichtige Funktion beim Abbau schädlicher Proteinablagerungen Empfehlung

Ein ForscherInnen-Team unter der Leitung von Prof. Dr. Konstanze Winklhofer von der Ruhr-Universität Bochum hat herausgefunden, dass das Protein NEMO, das u.a. für seine Rolle beim angeborenen Immunsystem bekannt ist, eine wichtige Funktion bei der Kennzeichnung von Proteinaggregaten im Gehirn hat, damit es nicht zu schädlichen Ablagerungen wie bei der Parkinson-Erkrankung kommt.


Bei der Parkinsonerkrankung sammeln sich in bestimmten Gehirnregionen sogenannte Lewy-Körperchen, die vorwiegend aus dem Protein ⍺-Synuclein bestehen. Dadurch kommt es zum Absterben von Nervenzellen. Dies steht in Zusammhang mit einem nicht funktionellen Beseitigungsmechanismus. Damit die schädlichen Lewy-Körperchen beseitigt werden können, muss es zu einem Ubiquitin-gesteuerten Proteinabbau kommen. Dazu müssen die Lewy-Körperchen durch das Anhängen von lineare Polyubiquitinketten markiert werden; es entsteht ein Proteasom, das durch Autophagie abgebaut werden kann.
Das Team konnte anhand Gewebe von verstorbenen Parkinson-Patienten und zusätzlichen Zellkulturen zeigen, dass das Protein NEMO beim Autophagie-Prozess interagiert, indem es an den Komplex aus linearen Ubiquitin-Ketten, und einem weiteren Protein namens p62 andockt und den Abbau von ⍺-Synuclein fördert.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen nun aufbauend auf ihren Erkenntnisse neue therapeutische Strategien entwickeln.

Originalpublikation:
Furthmann, N., Bader, V., Angersbach, L. et al. NEMO reshapes the α-Synuclein aggregate interface and acts as an autophagy adapter by co-condensation with p62. Nat Commun 14, 8368 (2023). https://doi.org/10.1038/s41467-023-44033-0

Weitere Quelle:
https://www.bionity.com/de/news/1182374/parkinson-wenn-die-zellulaere-muellabfuhr-nicht-kommt.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=bionityde&WT.mc_id=ca0264