Montag, 20 April 2015 08:42

Eppendorf-Award für Aufklärung der Müllabfuhr in Zellen Empfehlung

Den Eppendorf Young Investigator Award erhält in diesem Jahr der Nachwuchswissenschaftler Dr. Thomas Wollert, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München, für seine Aufklärung des Zellmechanismus der Autophagozytose. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.


Bei der Autophagozytose werden überschüssige Zellbestandteile oder Cytoplasma-Material zu den Lysosomen transportiert, wo sie abgebaut werden. Während dieses Prozesses setzt sich eine schüsselförmige Membran aus kleinen Vesikeln zusammen und fängt die abzubauenden Bestandteile ein. Dabei vergrößert sich diese schüsselform nach und nach, verschließt sich und rundet sich zu einer Kugel, zum Autophagosom, ab.

Mehr als 30 Proteine sollen bei der Entstehung dieses Prozesses eine Rolle spielen, die insgesamt noch wenig verstanden sind. Hinzu kommt, dass der "Abfall" erkannt und zu den Lysosomen hintransportiert werden muss. Der Preisträger Dr. Thomas Wollert befasst sich vor allem mit diesen Transport-prozessen.

Der Wissenschaftler untersucht diese Zellmechanismen vor allem mit Bakterien, Hefen und Insektenzellen.

Mit Autophagozytose schützt sich die Zelle vor überschüssigem Abfall - ein Prozess, der scheinbar bei der Alzheimer-Erkrankung nicht funktioniert, weshalb die Forschung einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Erkrankung und möglicher Therapien darstellt.

Quelle und weitere Informationen:
http://www.biochem.mpg.de/4977793/20150420_wollert_eppendorf
http://www.biochem.mpg.de/en/rg/wollert/research