Samstag, 18 April 2015 07:33

Wissenschaftlicher Output mit kurzer Halbwertszeit Empfehlung

In der Studie "Aufmerksamkeitsverfall der Wissenschaft" beschäftigt sich ein finnisches Forscherteam der Aalto Universität mit der Frage, ob Wissenschaftler all die neuen publizierten Erkenntnisse überhaupt noch verarbeiten können. Der Zeitraum, in dem sich die wissenschaftliche Gemeinde einer Publikation zuwendet, schwindet immer mehr.

Sie stellten fest, dass die Zitierquote neuer wissenschaftlicher Artikel kurz nach deren Publikation zwar rapide ansteigt, dann jedoch schnell ihren Höhepunkt erreicht, so heißt es in der Studie. Oft fiele diese Quote aber schon nach dem ersten Jahr wieder ab. Neu veröffentlichte Artikel und Studien verschwinden demnach viel schneller aus dem wissenschaftlichen Diskurs als noch vor 40 Jahren und geraten somit schnell in Vergessenheit. Die Menge der wissenschaftlichen Publikationen hat sich in den letzten 40 Jahren rapide vervielfältigt.

Als Grundlage für die Untersuchung nutzten die Forscher etwa 23 Millionen Aufsätze aus den vier Fachgebieten, Chemie, Physik, Klinische Medizin und Molekularbiologie. Als Quelle zogen sie die Datenbank Reuters Web Science heran und untersuchten, über welchen Zeitraum neue Publikationen in anderen Artikeln zitiert werden.

Originalstudie:
Della Briotta Paroloa, P., Kumar Pana, R., Ghoshb, R., Hubermanc, B.A., Kaskia, K. & Fortunatoa, S. (2015): Attention decay in science. Cornell University Library. http://arxiv.org/abs/1503.01881

Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/studie-wissenschaftler-produzieren-zu-viele-studien-1.23905