Montag, 26 März 2018 10:45

Arzneimittelwirkung: Ursache der interindividuellen Unterschiede komplizierter als angenommen Empfehlung

Forscher der ETH Zürich haben in Zellkulturen genutzt, um genauer herauszufinden, weshalb Arzneimittel nicht bei allen Menschen gleich wirken. Die Wirkungsunterschiede wurden mit den Methoden der Systemnbiologie, der Proteomik und Metabolomik analysiert.
 
 
Die Forschergruppe um Prof. Ruedi Aebersold von der ETH Zürich konnte anhand eines Cholesterinsenkers zeigen, dass sich individuelle Wirkungsunterschiede nicht auf einen Faktor oder einige wenige Faktoren zurückführen lassen, sondern hierfür eine große Zahl kleiner molekularer Unterschiede verantwortlich ist.
 
Für ihre Messungen verwendeten sie unterschiedliche humane Zelllinien (HEK293, HeLa Kyoto, Huh7, and HepG2), exponierten sie mit dem Cholesterinsenker und maßen Proteine und Stoffwechselprodukte, die bei allen Zelllinien unterschiedlich gebildet wurden. Die Forscher schlussfolgerten, dass die Unterschiede auf eine Kombination von einer Vielzahl an Enzymen und biochemischen Reaktionswegen zurückzuführen sind.
 
Ihre Daten speisten die Wissenschaftler in Computerprogramme ein. Sie wollen in Zukunft mit Computermodellen vorhersagen können, welche Patienten auf ein bestimmtes Arzneimittel ansprechen.
 
Die Forscher haben ihre Untersuchungen im Journal Cell Systems vorgestellt.
Blattmann, P., Henriques, D., Zimmermann, M., Frommelt, F., Sauer, U., Saez-Rodriguez, J. & Aebersold, R. (2017). Systems pharmacology dissection of cholesterol regulation reveals determinants of large pharmacodynamics variability between cell lines.
Cell Systems 2017, doi: 10.1016/j.cels.2017.11.002