Dienstag, 17 November 2015 13:05

Bochum: Alzheimerforschung in der Zellkultur Empfehlung

Wissenschaftler vom Medizinischen Proteom-Center der Ruhr-Universität Bochum haben einen Mechanismus der Alzheimerbildung in der Petrischale entdeckt.

Das sogenannte amyloide Vorläuferprotein APP soll für die Bildung der Plaques im Gehirn verantwortlich sein, die zur Alzheimerphänomen führen. Eine Rolle spielt aber noch ein weiterer Mechanismus, bei dem sich in den Nervenzellen kugelförmige Strukturen (Sphären) ausbilden, die einen Einfluss auf die Neurotransmitteraktivität ausüben. Diese Kugel entstehen dadurch, dass ein weiteres Protein mit dem Namen FE65 mit Hilfe von APP in den Zellkern wandert und dort mit weiteren Proteinen eine Kugelförmige Gestalt annimmt.

Mit dem Zellkulturmodell waren Dr. Thorsten Müller und Christina Looße von der Ruhr-Universität Bochum in der Lage, die Entwicklung der kugeligen Gebilde ein- und auszuschalten. Dadurch konnten sie feststellen, dass in Zellen mit Sphären das Gen für Bestrophin-1 in stärkerem Maße exprimiert war als in Zellen ohne Sphären. Bestrophin-1 ist ein Membranprotein und stört die Neurotransmitteraktivität.

Die Erkenntnisse liefern einen wichtigen Baustein zum Verständnis der Entstehung der Alzheimererkrankung.

Die Forschung wurde von der Ruhr-Universität und der Deutschen Forschungsgemeinschaft kofinanziert.

Originalpaper:
C. Loosse, M. Pawlas, H.S. Bukhari, A. Maghnouj, S. Hahn, K. Marcus, T. Müller (2015): Nuclear spheres modulate the expression of BEST1 and GADD45G. Cellular Signalling, DOI: 10.1016/j.cellsig.2015.10.019

Quelle:
http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2015/pm00159.html.de