Donnerstag, 29 Oktober 2015 09:32

In der Zellkultur: Wichtige Entdeckung zur Krebsausbreitung Empfehlung

Ein internationales Medizinerteam um Héctor Peinado vom Weill Cornell Medical College in New York hat in Zellkulturen entdeckt, dass Krebszellen vor ihrer Metastasierung sogenannte Exosome ausschicken, um die geeigneten Organe zu finden, in denen sich Krebszellen dann für eine Metastasierung ansiedeln können.

Beim beginnenden Metastasierungsprozess lösen sich Krebszellen aus dem Primären Tumorgewebe. Mit Lymphe oder Blut gelangen sie dann in ein entferntes Gewebe, das aber bestimmte Eigenschaften aufweisen muss, damit dort eine Vermehrung möglich wird.

Diese Eigenschaften "prüfen" sogenannte Exosome, Ausstülpungen aus der Tumorzellmembran, die abgeschnürt werden und Proteine, Lipide sowie Nukleinsäuren enthalten. Sie haben die Aufgabe, das für die Krebsausbreitung geeignete Gewebe aufzuspüren und für die spätere Ankunft der Krebszellen vorzubereiten, berichten die Mediziner im Fachjournal „Nature”.

Neben ihrer Beobachtung ist das Wichtige, dass Oberflächenmoleküle auf den Exosomen als Angriffsstruktur zur Entwicklung von Therapien zur Verhinderung der Tumorausbreitung nutzen lassen könnten.

Für ihre Untersuchungen verwendeten die Wissenschaftler 20 verschiedene Zellkulturen neun verschiedener Tumorarten, die bekanntermaßen in Leber, Lunge, Gehirn oder Knochen Tochtergeschwülste erzeugen. Sie ermittelten die Proteinunterschiede der Exosome jeder dieser Zellkulturen. Als besonders wichtig erwiesen sich dabei die Integrine, Glykoproteine der Zellmembran, die als Andockstellen Verbindungen zu anderen Zellen herstellen und so Signale übertragen können.

Die Forscher haben ihre Ergebnisse im Journal Nature veröffentlicht.

Originalliteratur:
Hoshino, A, Costa-Silva, B, Shen, T-L, et al. (2015): Tumour exosome integrins determine organotropic metastasis. Nature
doi:10.1038/nature15756.

Quelle:
http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Tumorausbreitung_per_Zieladresse__Wo_Metastasen_wachsen1771015589987.html