Beim Morbus Hirschsprung sind die Nervenzellen der Darmwand nicht normal entwickelt, es kommt zu einer sogenannten Aganglionose. In den meisten Fällen ist davon das letzte Drittel des Dickdarms betroffen, es können aber größere Darmabschnitte betroffen sein. Die Innervierung des Darms ist wichtig, um den Stuhl durch peristaltische Bewegungen in Richtung Darmausgang zu transportieren. Säuglinge, die diese Erkrankung haben, leiden unter Verstopfung, im schlimmeren Fällen bläht sich der Dickdarm auf und es kann zu gefährlichen Darmentzündungen kommen. Der betroffene Darmabschnitt wird in der Regel operativ entfernt.

Die Forscher vom Saban Research Institute des Children´s Hospital Los Angeles um Dr. Tracy Grikscheit forschen an den Möglichkeiten, mittels Tissue Engineering aus körpereigenen Zellen einen neuen Darmabschnitt aufzubauen und zu transplantieren. Da die Zellen von den betroffenen Patienten stammten, fehlten den neu erzeugten Darmabschnitte jedoch ebenfalls die entsprechenden Nervenzellen. Daher brachten die Forscher diese Darmabschnitte in der Petrischale mit Neurosphären zusammen, kugeligen Gebilden aus Nervenvorläuferzellen. Zur Überprüfung wurden die Nervenvorläuferzellen mit einem grünen Fluoreszenzfarbstoff markiert, um das Ergebnis überprüfen zu können. Nach vier Wochen Wachstum waren die Nervenzellen in die Darmschleimhaut eingebaut worden und alle Subtypen der Nervenzellen ausgebildet worden.

Die Forscher haben ihre Forschungsergebnisse im Journal of Tissue Engineering publiziert.

Quellen:
http://www.chla.org/press-release/tissue-engineered-colon-from-human-cells-develop-different-types-neurons
http://www.mh-hannover.de/kch-hirschsprung.html