Für die mathematische Simulierung der komplexen Vorgängen in der Leber wählten die Wissenschaftler drei Phänomene aus, die sie am Ende jeweils in
ein Modell umwandeln konnten: Die Leberregeneration nach Schädigungen durch Schnitte, die Aufgabe der Leberzellen bei der Abwehr von Entzündungen und schließlich die Entwicklung von einer Fettleber zum Leberkrebs, mit der sich Gebhardt vornehmlich befasste.
Bei einer Fettleber (auch Lebersteatose) handelt es sich um größere Ansammlungen von Fett in der Leber, die normalerweise ein gutartiges phänomen
darstellt. Sie kann aber auch eine Entzündungsreaktion auslösen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Zirrhose (krankhafte Veränderung des Lebergewebes) und anschließend zu Leberkrebs führt.
Diesen Prozess zu unterbrechen, einen Punkt zu finden, an dem eingegriffen werden kann, war das Ziel. Er fand ihn im sogenannten Hedgehog Signalweg, der das embryonale Zellwachstum steuert. Wenn der Signalweg in der Leber unterbrochen wird, verändert sich der Rhythmus der Zellabläufe, es entsteht eine Fettleber. "Er ist ein Zahnrad, das die Rhythmik der Zellarbeit mit der Steatose und dem Stoffwechsel verbindet", erklärt Gebhardt in einer aktuellen Pressemitteilung.
Quelle:
http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse/nachrichten.html?ifab_modus=detail&ifab_uid=a22d33b4a020150619115734&ifab_id=6095