Der 29. Forschungspreis zur Förderung methodischer Arbeiten mit dem Ziel der Einschränkung und des Ersatzes von Tierversuchen des Bundesministeriums für Ernahrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 2010 geht an in diesem Jahr an eine Forschergruppe des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen, die auch als Arbeitsgruppe bei invitrojobs vertreten ist. Sie erhalten den Preis für die Entwicklung einer In-vitro-Methode zur Bestimmung von Resttoxizität in Tetanusimpfstoffen.

Die EU-Kommission hat am 17.11.2010 entschieden, dass Algentoxine, die in Muscheln und anderen Meerestieren enthalten sein können, zukünftig nicht mehr durch schmerzhafte Mäuseversuche festgestellt werden dürfen. Mit einer Übergangsfrist von drei Jahren müssen nun chemisch-physikalische Methoden angewendet werden.

Docosahexaensäure (DHA) ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure. Im Studien mit transgenen Mäusen konnte durch den Konsum von Omega-3 Fettsäuren die DHA die Ausprägung einer Alzheimer-ähnlichen Krankheitssymptomatik im Gehirn modifizieren. Beim Menschen konnte kein Vorteil durch die Nahrungsergänzung gezeigt werden.

Die Richtlinie tritt am 9. Nov. 2010 in Kraft. Die Verwendung von Tieren sollte nur dann erwogen werden, wenn es keine tierversuchsfreie Alternative gibt. Zur Förderung des Prinzips der Verminderung sollten die Mitgliedstaaten die Einführung von Programmen für die gemeinsame Nutzung von Organen und Gewebe erleichtern. Die Verfügbarkeit alternativer Methoden ist von den Fortschritten der Forschung in der Entwicklung von Alternativen abhängig. Es besteht die Notwendigkeit, neue Methoden zu entwickeln und zur Validierung vorzuschlagen. Rahmenprogramme der Gemeinschaft haben Mittel für Projekte zur Verfügung gestellt, die darauf abzielen, die Verwendung von Tieren zu vermeiden, zu vermindern und zu verbessern.

Das Wirtschaftsministerium fördert die Clusterinitiative Engineering - Life Sciences - Automation (ELSA) für die Dauer von zwei Jahren mit bis 200 000 Euro zur Verknüpfung der Life Science-Branche mit ingenieurgetriebenen Branchen.

Bioingenieure der Harvard-Universität in Cambridge, Massachusetts haben vom Nationalen Institut für Gesundheit (NIH) sowie der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) eine Finanzierung in Höhe von 3,3 Millionen US-Dollar erhalten, um eine „Herz-Lungen-Mikromaschine“ zu entwickeln, mit der man sicherheitspharmakologische Wirkstofftests und die Testeffizienz beschleunigen kann.

Das National Centre for the Replacement, Refinement and Reduction of Animals in Research (NC3Rs), UK, schreibt einen jährlichen Preis für einen innerhalb der letzten beiden Jahren veröffentlichten Originalbeitrag zum wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt im Bereich der 3R in Medizin, Biologie oder Veterinärmedizin aus. Der von GlaxoSmithKline gesponserte Preis beträgt  £10k plus eine persönliche Anerkennung von £1k.

Der Kongress, in diesem Jahr die bedeutendste internationale Veranstaltung im Bereich der 3R, fand vom 2.-4. September in Linz/Österreich statt. Der Kongress war eine Gemeinschaftsveranstaltung der European Society for Toxicology In Vitro (ESTIV) und der European Society for Alternatives to Animal Testing (EUSAAT) und war damit gleichzeitig der 16. Internationale Kongress über In Vitro Toxikologie, der 13. Kongress von EUSAAT und der 16. Kongress über Alternativen zu Tierexperimenten.