Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben herausgefunden, warum Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) weniger anfällig für Virusinfektionen der Haut sind als Patienten, die unter Neurodermitis leiden.


Wie die Berliner Universitätsmedizin Charité in einer Pressemitteilung schreibt, ist der Grund hierfür eine größere Menge an Proteinen in der an Schuppenflechte erkrankten Haut, die die Vermehrung von Viren hemmen. Bei Neurodermitis-Patienten dagegen treten virale Infektionen der Haut auf, die den Verlauf der  Neurodermitis ungünstig beeinflussen.

Das interdisziplinäre Forscherteam unter der Leitung von Dr. Robert Sabat von der Klinik für Dermatologie und dem Institut für Medizinische Immunologie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Virologie und dem Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Therapien (BCRT) konnte zeigen, dass ein Botenstoff mit dem Namen Interleukin-29 in der Lage ist, die Produktion antiviraler Proteine anzuregen und so die Hautzellen vor Virusinfektionen zu schützen.

Mit Hilfe von Experimenten mit gesunder Haut, künstlichen Hautmodellen und isolierten Zellen aus der oberen Hautschicht konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass das Interleukin-29 insbesondere durch eine spezielle Population von Immunzellen produziert wird, den sogenannten Th17-Zellen.

Die Studie ist in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Science Translational Medicine veröffentlicht: Wolk K, Witte K, Witte E, Raftery M, Kokolakis G, Philipp S, Schönrich G, Warszawska K, Kirsch S, Prösch S, Sterry W, Volk HD, Sabat R. (2013): IL-29 Is Produced by TH17 Cells and Mediates the Cutaneous Antiviral Competence in Psoriasis. Sci Transl Med. 5(204): 204ra129. doi: 10.1126/scitranslmed.3006245.

Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news554488