Freitag, 17 Mai 2024 13:22

Coburg: Möglicher neuer Ansatz für die Alzheimerbehandlung? Empfehlung

Am Institut für Bioanalytik der Hochschule Coburg haben Prof. Dr. Susanne Aileen Funke und Team mit dem Phagen-Display-Verfahren zwei neue D-Peptide mit der Bezeichnung MMD3 und ISADI gefunden, die die gefürchtete neuroschädliche Aggregation von Tau-Proteinen verändern können.


Die Alzheimer-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, die zu fortschreitendem Gedächtnisverlust und Demenz führt. Charakteristisch ist eine Anhäufung sogenannter Amyloid-Plaques, das sind Proteinaggregate, die sich zwischen den Nervenzellen des Gehirns ablagern, sowie Verklumpungen ungeordneter Proteinfasern, so genannte Tau-Geflechte im Inneren der Nervenzellen.

D-Peptide bestehen aus D-Aminosäuren, diese sind das räumliche Spiegelbild natürlicher L-Aminosäuren. Sie kommen so in der Natur nicht vor und werden im Körper nicht so schnell wie natürliche Peptide durch körpereigene Abwehrsysteme angegriffen. In ersten Zellkulturexperimenten konnte gezeigt werden, dass die D-Peptide von den Zellen effizient aufgenommen werden und die giftige Reaktion der Tau-Peptide hemmen können.

Bislang können nur die Symptome von Alzheimer behandelt werden. Zwar sind in den USA erste Therapien zugelassen worden, die den Krankheitsverlauf verändern können. Der Effekt ist allerdings nicht so deutlich wie erhofft, die Medikamente sind teuer, haben Nebenwirkungen und müssen in einer sehr frühen Phase der Krankheit verabreicht werden. Alzheimer wird jedoch in der Regel erst in einem späteren Stadium diagnostiziert. Neue Behandlungsmethoden sind daher dringend gefragt.

Quelle und weitere Informationen:
https://idw-online.de/de/news833830