Freitag, 23 August 2013 07:08

Bildgebende Verfahren: Software ermöglicht Rekonstruktion gelesener Buchstaben

Niederländischen Forschern ist es gelungen, allein anhand der Hirnaktivität zu ermitteln, welche handschriftlichen Buchstaben ihre Probanden gerade betrachten.


Studienleiter Prof. Marcel von Gerven vom Computational Cognitive Neuroscience Lab der Radboud University in Nijmegen und sein Team wollten aus Gedanken auslesen, welche Buchstaben ein Proband gerade liest. Für ihr Experiment nutzten die Wissenschaftler die hochauflösende funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI). Dieses bildgebende Verfahren zeigt, welche Hirnregionen besonders stark mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden - und daher gerade besonders
aktiv sind.

Hierfür wurden die Probanden in den Hirnscanner geschoben, während vor ihnen auf einem Bildschirm nacheinander verschiedene handschriftliche Buchstaben erschienen. Zuvor hatte Das Forscherteam die auswertende Software modifiziert und ihr eingegeben, wie Buchstaben aussehen.

Bekam sie dann die Voxel-Informationen aus der Sehrinde der Probanden, konnte die Software die resultierenden fMRT-Abbilder mit den Buchstaben abgleichen und so das Gesehene als Buchstaben rekonstruieren.

Die Forscher haben ihre Ergebnisse im Fachmagazin "NeuroImage" veröffentlicht.

Quelle:
http://www.scinexx.de/newsletter-wissen-aktuell-16551-2013-08-21.html
https://sites.google.com/site/coconelab/research

Originalpaper: Sanne Schoenmakers, Markus Barth, Tom Heskes & Marcel van Gerven (2013): Linear reconstruction of perceived images from human brain activity. NeuroImage. http://www.sciencedirect.com/