Mittwoch, 09 März 2016 15:19

Zika-Virus infiziert humane neurale Vorläuferzellen Empfehlung

Ein Team amerikanischer Wissenschaftler von der Florida State university, der Johns Hopkins University und der Emory School of Medicine konnten beobachten, dass das Zika-Virus mit hoher Effizienz direkt neurale Vorläuferzellen des menschlichen Kortex infizieren kann.

Der Kampf gegen das Zika-Virus ist eine der Herausforderungen unserer Zeit.Es gibt Gründe zur Annahme, dass es Mikrozephalie bei Ungeborenen während der Schwangerschaft verursacht. Bislang sind die Zielzellen des Virus im sich entwickelnden Fetus noch nicht bekannt. in dieser Arbeit gelang es den Forschern, wichtige Ergebnisse mit der Zielsetzung zu erzielen, eine mechanistische Verbindung zwischen dem Zika-Virus und der Mikrozephalie herzustellen.

Für ihre Untersuchungen verwendeten die Wissenschaftler den Zika-Stamm MR766 und ein Zellkulturenmodell mit Kortex-spezifischen humanen Nervenvorläuferzellen, die sie aus infuzierten pluripotenten Stammzellen gewonnen hatten. Die Zellen wurden zwei Stunden im mit Virus versetztem Medium inkubiert und die Infektionsraten nach 56 Stunden bestimmt, wobei u.a. die Methode der reversen-Transkriptase-PCR sowie immunzytochemische Untersuchungen mit Hilfe von Virus-spezifischen Antikörpern genutzt wurden.

Die Forscher beobachteten, dass die humanen Nervenvorläuferzellen ziemlich schnell infiziert wurden. Die Folge war ein Zelltod bzw. in Zell-Zyklus-Arrest und Zellfehlregulationen. Innerhalb von 3 Tagen waren 65 bis 90 Prozent der Zellen mit dem Zika-Virus infiziert. Aus den Vorläuferzellen ausdifferenzierte Neuronen dagegen wurden in einem weitaus geringerem Maße infiziert.

Die Wissenschaftler postulieren, dass die humanen neuralen Vorläuferzellen, ein grundlegender Zelltyp für die Entwicklung des embryonalen Gehirns, direkte zielzellen des Zika-Virus sind.

Originalpaper und Quelle:
Hengli Tang, Christy Hammack, Sarah C. Ogden, et al. (2016):  Zika Virus Infects Human Cortical Neural Progenitors and Attenuates Their Growth.
Cell Stem Cell 18, 1–4. http://dx.doi.org/10.1016/j.stem.2016.02.016

Weitere Informationen:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=62403