Montag, 14 September 2015 10:35

Mehrere Projekte aus Deutschland für den Lush Prize nominiert Empfehlung

Der Lush Prize wird im November zum vierten Mal in London für hervorragende Leistungen in Sachen tierversuchsfreie Forschung vergeben. Für 2015 stehen mehrere Projekte aus Deutschland im Finale und können auf bis zu 68.000 Euro Fördergelder in der jeweiligen Kategorie hoffen. Unter der Kategorie Wissenschaft sind Prof. Ellen Fritsche und Dr. Sebastian Hoffmann unter den Nominierten. Unter den NachwuchswissenschaftlerInnen Dr. Ilka Maschmeyer von TissUse sowie Dr. Lena Smirnova vom Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT) in Baltimore.

 

Das Preisgeld in der Höhe von 345.000 Euro (250.000 Britische Pfund) wird auf fünf Kategorien Öffentlichkeitsarbeit, Wissenschaft, Lobbyarbeit, Bildung und Nachwuchsforschung aufgeteilt. Insgesamt sind 51 internationale Teams aus Wissenschaftlern, Aktivisten und Nachwuchsforschern aus 23 Ländern in die engere Auswahl für den Lush Prize 2015 gekommen.  

In der Kategorie (tierversuchsfreie) Forschung wurden Prof. Dr. Ellen Fritsche vom Leibniz Institut für umweltmedizinische Forschung, Düsseldorf, und Dr. Sebastian Hoffmann (SEH consultings) nominiert. Prof. Fritsche hat u.a. ein 3D in-vitro-Testsystem unter Verwendung von humanen Nervenvorläuferzellen entwickelt, mit dem sich z.B. Substanzen auf ihren toxischen Einfluss während der frühen Entwicklung des menschlichen Gehirns untersuchen lassen. So könnten unzählige Tierversuche im Bereich der Entwicklungsneurotozixität ersetzt werden. Dr. Sebastian Hoffmann hat sich auf die Validierung und Bewertung von in-vitro-Testmethoden spezialisiert. Er bietet Beratungs- und Betreuungsdienstleistungen für die chemische und pharmazeutische Industrie, Kosmetikhersteller oder Forschungseinrichtungen an und kann auf eine 15-jährige Erfahrung zurückgreifen.

Dr. Ilka Maschmeyer ist für ihre Arbeiten an der Organ-on-a-Chip-Technologie nominiert. Sie hat dazu beigetragen, dass längerfristige Hauttests im Bereich der Kosmetik und Medikamentenentwicklung heute ohne Tierversuche stattfinden können, indem verschiedene Miniatororgane miteinander auf einem kleinen Mikrochip vereint werden können. Dr. Lena Smirnova hat wie Frau Prof. Fritsche an einem dreidimensionalen in-vitro-"Gehirn"modell gearbeitet, hat dies aber mit den sogenannten *omics-Technologien kombiniert, um Tierversuche auf dem Gebiet der Entwicklungsneurotoxikologie abzulösen.

Alle nominierten Einrichtungen sind seit längerem in der InVitro+Jobs-Arbeitsgruppenliste vertreten.

Die letztendlichen Gewinner werden im Laufe des Septembers von einer internationalen Experten-Jury ausgewählt. Die Preisverleihung erfolgt dann im November.


Quellen:
http://www.lushprize.org/2015-prize/2015-shortlist/
http://www.iuf-duesseldorf.de/home.html
http://www.seh-cs.com/index.php
http://caat.jhsph.edu/