Sonntag, 16 November 2014 21:25

Gewinner des diesjährigen LUSH-Preises stehen fest Empfehlung

Das Center of Alternatives to Animal Testing (CAAT) Europa wird in diesem Jahr zusammen mit 11 weiteren engagierten Organisationen und Einzelpersonen mit dem Tierversuchsalternativenpreis des Kosmetikunternehmens LUSH geehrt.

Die Preisträger teilen sich den inzwischen zum dritten Mal vergebenen Preis in Höhe von insgesamt 250.000 Britische Pfund in den Kategorien Wissenschaft, Education, Lobbying, Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsforschung.

Der LUSH-Preis ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Hersteller von handgefertigter Kosmetik, LUSH, und Ethical Consumer, eine unabhängige Bewegung, die vor über 20 Jahren in Manchester mit dem Ziel gegründet worden ist, den globalen Markt durch Konsumentendruck nachhaltiger zu machen. Die Auszeichnung zielt darauf ab, Techniken zu fördern, die ohne Tierversuche realisiert werden können. Damit soll der Tierversuch u.a. im Bereich Haushaltsprodukte so rasch wie möglich beendet werden.  

Kategorie Lobbyarbeit
CAAT Europe erhält in diesen Jahr den Preis für die jahreslange unterstüstzung der Entwicklung und Umsetzung von Alternativmethoden in der Sicherheitstestung duch Informationsaustausch und die Koordination von Workshops und Konferenzen. Die Organisation teilt sich den Preis mit der NZAVS (New Zealand Anti- Vivisection Society).

In der Kategorie Öffentlichkeitsarbeit hat die Taiwanesische Tierrechtsorganisation TSPCA (Taiwan Society for the Prevention of Cruelty to Animals) für ihren Kampf gegen Tierversuche in der Kosmetik gewonnen. Des Weiteren in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde die Organisation "Humane Research Australia". Die Aktivisten haben u.a. ein Drehbuch über eine wahre Geschichte einer aus dem Labor entkommene Katze geschrieben, die stellvertretend für alle Labortiere ihre Geschichte in kindgerechter Form erzählt.

Der Wissenschaftspreis geht in diesem Jahr an Professor Roland Grafström und Dr. Pekka Kohonen vom schwedischen Karolinska Institut für ihre Arbeit im Bereich der tierversuchsfreien Karzinogenitätstests unter Einsatz von in silico-Datenanalysen humaner ZellkUlturen.

Den Education-Preis teilen sich in diesem Jahr Kenia und Bulgarien: das kenianische Africa Network for Animal Welfare (ANAW) wird für Diskussionsveranstaltungen und Workshops an der University of Nairobi, der Baraton University und der Kenyatta University geehrt, wo die Tierrechtsengagierten über den Einsatz von Alternativen zu Tierversuchen aufgeklärt haben.
Professor Ovanes Mekenyan vom Laboratorium für Mathematische Chemie erhält den Preis u.a. für seine Vorhersagemodelle von toxischen Eigenschaften verschiedener Chemikalien sowie für die Entwicklung von Stoffwechselsimulationen.

In der Kategorie Nachwuchswissenschaftler wurden folgende Preisträger gekürt:

Róber Bachinski von der Fluminense Federal University in Brasilien für die Entwicklung von dreidimensionalen Zellkulturmodellen im Bereich der Neurotoxikologie und Neuropharmakologie sowie für Alternativenentwicklung in der wissenschaftlichen Ausbildung.

Thit Aarøe Mørck von der University of Copenhagen in Dänemark wurde geehrt für ihr Human-Biomonitoring, in dem sie Urin-, Blut- Nabelschnurblut und Haarproben auf entwicklungstoxikologische Einflüsse von Stoffen untersucht.

Henrik Johansson von der Lund University in Schweden wurde für die Entwicklung von GARD ausgezeichnet: GARD (Genomic Allergen Rapid Detection) ist ein Test für die bewertung von sensibilisierenden Substanzen mittels eines in vitro-Modells bestehend aus dendritischen Zellen des menschlichen Immunsystems. Das genetische Material der exponierten Zellen wird dann weiteruntersucht.

Anne Krug von der University Konstanz untersucht humane Neuronen hinsichtlich der Auswirkungen chemischer Substanzen auf das Neuritenwachstum.

Jonathan Nicolas von der Abteilung Toxicology/RIKILT des Institute of Food Safety der Universität Wageningen, Niederlande, entwickelt u.a. Alternativen zum Tierversuch (in vitro assays, modelling) für die Risikobewertung z.B. von Nahrungsmittelzusatzstoffen.

Allen Preisträgern gratulieren wir uns wünschen weiterhin gutes Gelingen.

Ausführlichere Informationen:
http://www.lushprize.org/2014-prize/2014-prize-winners/