Unter der Leitung von Prof. Heike Walles hat das Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) in Stuttgart ein neues dreidimensionales Lungenmodell in Miniaturformat entwickelt. Damit lassen sich genauere Resultate in der Arzneimitteltestung erzielen, Tierversuche sollen langfristig vermindert und nach Möglichkeit ersetzt werden.

Das biologische Testystem basiert auf menschlichen Lungentumor-Zellen. Sie wachsen auf einem Gerüst aus Bindegewebe und bauen eine künstliche Lunge auf. Die Lunge ist 1 mal 1 mal 0,5 Zentimeter groß. Ein Bioreaktor lässt die Lunge atmen und pumpt Nährmedium durch die Blutgefäße – ganz so, wie der Körper das natürliche Organ mit Blut versorgt. Mit Hilfe des Reaktors lässt sich sogar einstellen, wie schnell und wie tief die Atmung ist.

Gleichzeitig simulieren Kollegen am Lehrstuhl für Bioinformatik der Universität Würzburg die Therapie für die jeweiligen Patientengruppen auf dem Computer. Denn tragen die Patienten genetische Veränderungen in sich, sprechen Therapien oft nicht wie gewünscht an. Durch den Vergleich der theoretischen Modelle mit den biologischen können beide Forschergruppen, ihre Voraussagen optimieren.

Die Wissenschaftler werden Ihr Modell vom 23. bis 26. Juni auf der Messe BIO in San Diego, USA, vorstellen (German Pavillon, Stand 4513-03).

Quelle: http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2014/Mai/kuenstliche-lunge-im-wuerfelzucker-format.html