Ein deutsch-dänisches Forscherteam hat mittels humaner Spermienpopulationen einen Mechanismus beobachtet, wie hormonwirksame Substanzen die Motilität der Samen hemmen und damit auf die Fruchtbarkeit beeinflussen können.

Hormonwirksame Substanzen finden sich sowohl in Nahrungsmitteln als auch z.B. in einer Vielzahl an Gegenständen wie Kleidung, Sonnenschutzmitteln, Duschgelen, Arzneimitteln, Plastikflaschen und Kinderspielzeug. Seit längerem wird diskutiert, inwieweit diese Substanzen u.a. Einfluss auf die Fruchtbarkeit des Menschen nehmen können.

Das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Timo Strünker vom Center of Advanced European Studies and Research in Bonn und Prof. Niels E. Skakkebaek vom Department of Growth and Reproduction, Rigshospitalet, Copenhagen, Dänemark, beobachtete in vitro, das die hormonwirksamen Substanzen das Schwimmverhalten der Samen durch Öffnung der sogenannten CatSper-Ionenkanäle beeinträchtigen. Diese Kalziumkanäle kontrollieren das Schwimmverhalten und lösen normalerweise die Freisetzung von Verdauungsenzymen aus, die es dem Spermium ermöglichen, in die Eihülle einzudringen. Dieses Verhalten wird demnach zu früh ausgelöst, bevor der Samen zur Eizelle hingeschwommen ist. Zudem werden die Samenzellen durch hormonwirksame Substanzen weniger empfindlich für Progesteron und Prostaglandine.

http://www.innovations-report.com/html/reports/medicine-health/endocrine-disruptors-impair-human-sperm-function.html