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Mit Alternativmethoden kann verhindert werden, dass unzureichend wirksame Arzneistoffe in die Therapie eingeführt werde, sagt Prof. Monika Schäfer-Körting, Toxikologin und Leiterin der Forschungsplattform BB3R, die seit vielen jahren selbst neue Methoden zum Ersatz von Tierversuchen entwickelt. Ein sehr interessantes Interview ist mit ihr auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu lesen.

Tierversuche zur Chemikalientestung können vermieden werden, wenn Forscher bereits von der chemischen Struktur eines Wirkstoffs auf dessen Eigenschaften und potenzielle Schädlichkeit schließen können. Rückschlüsse zu den Eigenschaften einer unbekannten Chemikalie durch den Vergleich mit einem bekannten, strukturell ähnlichen Wirkstoff sind in der Forschung als „Read-across“-Verfahren bekannt.

Forscher vom Universitätsklinikum Göttingen haben in der Petrischale entdeckt, dass das Protein Mdm2 nicht nur das Apoptoseprotein p53 beeinflusst und damit das Zellüberleben, sondern auch bei der Zelldifferenzierung Einfluss nimmt.

Die Nachwuchsforscherin Prof. Dr. Katja Nieweg vom Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmazie der Philipps-Universität Marburg wird sich zukünftig mit einem genetischen Risikofaktor der nicht vererbbaren Form von Alzheimer beschäftigen. Unter Verwendung von induzierten pluripotenten Stammzellen wird sie einen Mechanismus untersuchen, der zu einer verstärkten Produktion des Beta-Amyloids führt.

Die europäische Chemikalienagentur hat in ihrem Februar Newsletter die Möglichkeiten der tierversuchsfreien Verfahrensnutzung hingewiesen und neue Updates angekündigt.

Der europäische Rat der Chemischen Industrie (European Chemical Industry Council (Cefic)) hat den Zugang zu gewissen Daten der Chemiedatendank der ECHA erhalten, damit eine neue Software zur Vorhersage der Toxizität von Chemikalien entwickelt werden kann. Hiermit sollen unnötige Tierversuche vermieden werden.

Wissenschaftler vom Center of Alternatives to Animal Testing (CAAT) der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health haben kugelförmige Nervenzellgebilde entwickelt, die als in vitro-Systeme bei Tests auf Neurotoxizität verwendet werden können.

Eine vom Paul-Ehrlich-Institut entwickelte In-vitro-Methode für die Sicherheitstestung von Tetanusimpfstoffen startet in eine wichtige Phase auf dem Weg, dauerhaft Tierversuche für diese Impfstoffprüfung überflüssig zu machen. Danach könnte die tierversuchsfreie Methode in die europäische Pharmakopöe aufgenommen werden.

Wissenschaftler der Harvard Medical School in Boston haben rund 65.000 Patienten hinsichtlich ihres Risikos, an Schizophrenie zu erkranken, genetisch untersucht.

Das Land stellt auch im Jahr 2016 wieder 400.000 Euro für ein Programm zur Erforschung von Alternativen zum Tierversuch zur Verfügung und lobt 25.000 Euro für einen Forschungspreis aus.