Dienstag, 03 August 2010 09:50

Steigende Zahl von Tierversuchen in Berlin

Der Berliner Tierschutzbeauftragte Dr. Klaus Lüdcke spricht von einer steigenden Zahl von Tierversuchen in Berlin. Laut seinem Bericht habe die Zahl der Versuchstiere 2009 um 0,8 Prozent zugenommen. Das wären 3.122 Tiere mehr als 2008. Gestiegen sei vor allem die Zahl der Versuchstiere, die in der Aus- oder Weiterbildung eingesetzt wurden und bei denen Organe entnommen wurden. Bei Letzteren handle es sich meist um gentechnisch manipulierte Mäuse. Insgesamt falle der Anstieg geringer aus als in den vorhergehenden Jahren.


Die Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Katrin Lompscher (DIE LINKE.) möchte eine Entwicklung zur Reduktion der Tierexperimente unterstützen. So sei eine Stiftungsprofessur für alternative Versuchsmethoden an der Charité geplant. Zudem solle ein Forschungspreis ausgelobt werden, um Alternativen zu Tierversuchen zu finden.

Eine „Trendwende“ sehe Dr. Irmela Ruhdel von der Akademie für Tierschutz, Neubiberg, jedoch nicht. Sie betone, dass die Bundesländer kaum Möglichkeiten hätten, gegen Tierversuche vorzugehen, denn das Tierschutzgesetz, das auch die Versuche regelt, sei ein Bundesgesetz. Ruhdel werte allerdings die Maßnahmen der Senatsverwaltung als Schritt in die richtige Richtung.

 

Quelle: Den Artikel von Svenja Bergt in der Ausgabe von Taz.de vom 2.8.2010 finden Sie hier.

Weiterführende Info zum Landestierschutzbeauftragten: Pressemeldung des Landes Berlin vom 30.7.2007 "Senatorin Lompscher beruft 1. Tierschutzbeauftragten für Berlin".