Dienstag, 07 März 2023 12:24

Neue tierfreie in vitro-Methode ersetzt noch fehlende Aspekte bei der Augenreizung Empfehlung

Durch tierfreie Methoden kann gemessen werden, ob eine Chemikalie das Auge irreversibel schädigt oder es nicht schädigt. Jedoch konnte bislang keine zuverlässige Unterscheidung zwischen irreversiblen und reversiblen Schädigungen des Auges getroffen werden. Forscher des Fraunhofer-Instituts ISC schaffen hier Abhilfe.

Trotz vorhandener und anerkannter in vitro-Tests wird noch immer der Draize-Test am Kaninchen durchgeführt. Auch im Anhang der aktuellen Novelle der REACH-Verordnung ist der in vivo-Kaninchentest unter der Testrichtlinien-Nummer 405 wieder gelistet.

Nun haben ForscherInnen am Fraunhofer-Translationszentrum für Regenerative Therapien TLZ des Fraunhofer ISC in Würzburg gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung ein neues, Impedanz-basiertes In-Vitro-Testsystem entwickelt, das diese Unterscheidung ermöglicht.

Dafür haben die WissenschaftlerInnen im Labor menschliche Cornea gezüchtet. Die Zellen bilden eine oder mehrere geschlossene Schichten, mit einem messbaren Widerstand. Diese Barriere-Eigenschaft und ihre Beeinträchtigung durch eine Testsubstanz kann über den elektrischen Widerstand (Impedanz) ermittelt werden. Regeneriert das Gewebe innerhalb von sieben Tagen wieder, so ist die Chemikalie eindeutig reversibel schädigend.

Derzeit läuft eine Multilaborstudie mit dem neuen Test.

Quelle und weitere Informationen:
https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2023/maerz-2023/neuartiger-in-vitro-augenirritationstest-soll-standard-tierversuch-ersetzen.html