Montag, 30 Mai 2022 13:15

Uni Konstanz arbeitet an tierfreien Verfahren zur Umsetzung bei der neuen EU-Chemikalienstrategie Empfehlung

Um zu einer besseren Bewertung von Umweltchemikalien zu gelangen, hat die EU die internationale Partnerschaft PARC – Kurzform für „European Partnership for the Assessment of Risk from Chemicals" gestartet. An ihr sind 199 Forschergruppen aus 28 Ländern und drei EU-Behörden beteiligt. Ziel ist es, Wissenslücken über die Wirkung von Chemikalien zu schließen, Innovationen zu fördern und schrittweise auf Tierversuche zu verzichten.


Dies ist auch dringend nötig, denn gelänge dies nicht, wäre zu erwarten, dass ca. sechs Millionen zusätzliche Tierversuche pro Jahr in der EU durchgeführt werden könnten. Die Weiterentwicklung und Anerkennung von tierfreien, humanspezifischen Methoden für die neue Risikobewertung von Chemikalien ist also dringend notwendig.

Hieran arbeitet Prof. Marcel Leist und sein Team an der Universität Konstanz. Er ist Co-Direktor des Center for Alternatives to Animal Testing in Europe (CAAT-Europe). Er hat bereits eine tierleidfreie Testbatterie zur Beurteilung der Wirkung von Umwelt-chemikalien und Medikamenten im Bereich der Neuro- und Entwicklungstoxizität entwickelt, die im Rahmen des EU-Projekts PARC nun verfeinert und bei der Chemikalienregulation zu Anwendung kommen soll. Gerade in diesem Bereich wären sonst unzählige zusätzliche Tierversuche zu erwarten.

Für PARC steht eine Finanzierung von rund 400 Millionen Euro von der Europäischen Kommission und den beteiligten Partnerländern für einen Zeitraum von sieben Jahren bereit.

Weitere Informationen:
https://www.uni-konstanz.de/universitaet/aktuelles-und-medien/aktuelle-meldungen/aktuelles/fuer-eine-bessere-risikobewertung-von-chemikalien/