Der Test basiert auf der Beobachtung, dass östrogenartig wirkende Substanzen die Verbindung von Zellen der Brustdrüse lockern können. Dadurch können Brustkrebszellen sich leichter aus dem Gewebe lösen - ein entscheidender Schritt beim Streuen (Metastasierung) von Tumoren. Beim E-Morph-Test wird auf gezüchtete menschliche Brustkrebszellen eine Prüfsubstanz gegeben. Dann wird untersucht, ob sich die Zellkontakte wie unter Östrogeneinfluss lockern.

Zu den künftigen Anwendungsmöglichkeiten des Tests zählen neben der Prüfung von bereits vermarkteten Chemikalien auch jene, die vor der Markteinführung stehen. Der Test kann auch für das Entwickeln neuer Arzneimittel, das Verbessern diagnostischer Tests zum Nachweis von Brustkrebs sowie das Optimieren von Therapien genutzt werden.

Die WissenschaftlerInnen haben den Test im Journal Environment International vorgestellt.
Kornhuber, M., Dunst, S. Schönfelder, G. & Oelgeschläger, M. (2021). The E-Morph Assay: Identification and characterization of environmental chemicals with estrogenic activity based on quantitative changes in cell-cell contact organization of breast cancer cells. Environment International 149: 106411. https://doi.org/10.1016/j.envint.2021.106411

Quelle:
https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2021/08/mit_kuenstlicher_intelligenz_dem_brustkrebs_auf_der_spur-267822.html