Montag, 09 Dezember 2013 07:10

Patientenstudie: Forscher untersuchen Darmkrebsrisiko durch Darmbakterien

Amerikanische Wissenschaftler testeten eine Hypothese, nach der bestimmte Arten von Darmbakterien das Darmkrebsrisiko positiv oder negativ beeinflussen können. Sequenzierungen und anschließende Analysen lieferten neue Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang.


Ein Forscherteam um Jiyoung Ahn von der New York University School of Medicine analysierte die gesamte bakterielle DNA aus Stuhlproben von 47 Darmkrebspatienten und 94 gesunden Probanden. Für jede Probe konnten sie das vollständige Artenspektrum der Darmkeime ermitteln.

Dabei ergab sich für die Gesunden eine höhere Diversität an Keimarten als für die Kranken. Bei den gesunden Probanden war der Anteil an Clostridien um zehn Prozent größer. Einige Vertreter dieser Keimgruppe bauen Ballaststoffe (Zellulose) ab und setzen dabei Buttersäure frei, die eine entzündungshemmende Wirkung hat. Dagegen könnte, so wird vermutet, eine große Zahl anderer Keime die Entzündungen auslösen, die die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen. So war in den Proben der Krebspatienten der Gehalt an Fusobakterien und der Porphyromonas-Arten erhöht. Vertreter beider Gruppen von Mikroben sind Erreger von Zahninfektionen und könnten auch bei entzündlichen Erkrankungen des Darms eine Rolle spielen, meinen die Wissenschaftler.

Quelle:
http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Koennen_Bakterien_Darmkrebs_beguenstigen_1771015589425.html

Die Forscher haben ihre Befunde im Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht:
Jiyoung Ahn, Rashmi Sinha, Zhiheng Pei, Christine Dominianni, Jing Wu, Jianxin Shi, James J. Goedert, Richard B. Hayes & Liying Yang (2013): Human Gut Microbiome and Risk of Colorectal Cancer. Journal of the National Cancer Institute, DOI: 10.1093/jnci/djt300.