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Donnerstag, 11 Juni 2020 10:38

Am häufigsten Read-across: Verwendung von Tierversuchsalternativen bei der Chemikaliensicherheit Empfehlung

Die europäische Chemikalienagentur (ECHA) berichtet, dass es bezüglich der Verwendung von Alternativen zum Tierversuch gegenüber der letzten Erhebung aus 2017 einige Veränderungen gegeben habe. Anstelle von Tierversuchen für eine Chemikalienrisikobewertung nutzen die Hersteller und Vermarkter vor allem gerne bereits existierende Informationen über ähnliche Stoffe (Read-Across), machen von einem Datenverzicht Gebrauch (Data waiving) oder kombinieren Informationen aus verschiedenen Quellen (weight of evidence-Ansatz). Auch die Vorhersage von Eigenschaften strukturell ähnlicher Stoffe mit Hilfe von Computermodellen (QSAR) ist gefragt.


Bei den in vitro-Verfahren hat es in den Untersuchungsbereichen Hautkorrosion/-reizung, schwere Augenschäden/Augenreizungen und vor allem bei der Untersuchung einer möglichen Hautsensibilisierung eine starken Anstieg bei der Verwendung tierversuchsfreier Methoden gegeben. Die hier genannten Methoden sind schon seit längerem anerkannt. Unter "How to avoid unnecessary testing on animals" empfiehlt die ECHA die Verwendung von Alternativmethoden anstelle von Tierversuchen und hat dazu einen Richtlinie herausgegeben.

Tierversuche im Bereich aktute Toxizität (alle routen) und Kurzzeittoxizitätstest an Fischen waren im Untersuchungszeitraum noch häufig.

Zur Entwicklungs- und Reproduktionstoxizitätsstudien gibt es noch immer keinen anerkannten Ersatz. Um zumindest Tierzahlen zu reduzieren, werden diese Studien zunehmend in einer kombinierten Studie zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung mit dem Reproduktions-/Entwicklungstoxizitäts-Screeningtest durchgeführt, hieß es im Bericht.

Genotoxizitätsstudien in vivo haben leicht gegenüber in vitro-Studien ohne Tier abgenommen.

Quelle und weitere Informationen:
https://echa.europa.eu/