Montag, 20 Januar 2020 10:57

Hamburg: Neues Trainingsmodell HANNES für Aneurysmabehandlungen ohne Tierleid Empfehlung

Ein Forschungsteam aus Technischer Universität Hamburg (TUHH) und Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) hat eine neue Methode entwickelt, um Tierversuche für die Behandlungssimulation von Hirngefäßaneurysmen überflüssig zu machen.


Aneurysmen der Hirngefäße sind Aussackungen von Blutgefäßen, die aufgrund des ständigen Blutdrucks innerhalb des Gefäßes platzen können. Die Folge ist eine lebensgefährliche Hirnblutung.

Aus- und Weiterbildungskurse für die nötigen Operationen der betroffenen Gefäße am Gehirn fanden vor dem Projekt noch an Tieren wie Kaninchen oder Schweinen statt. Um tierversuchsfreie Trainingsoperationen zu ermöglichen, entwickelte das ELBE-NTM-Team vom Institut für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik und des Instituts für Mikrosystemtechnik der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und vom Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) innerhalb von drei Jahren das Modell HANNES (Hamburger Anatomische neurointerventionelle Simulationsmodell), in dem patientenbasierte Aneurysmen über einen 3D-Druck exakt nachgebildet werden können. Das Simulationsmodell bietet die Möglichkeit, einzelne Gefäßabschnitte während des Trainings auszutauschen und verschiedene patientenspezifische Anatomien mit Aneurysmen zu behandeln.

Das Projekt „ELBE-NTM – Development and Evaluation of a Patient-Based Neurointerventional Training Model“ wurde im Rahmen der Ausschreibung „Alternativmethoden zum Tierversuch“ mit knapp einer Million Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Weitere Informationen:
https://idw-online.de/de/news730149
https://www.tuhh.de/pkt/forschung/methodische-entwicklung-modularer-produktfamilien/elbe-ntm.html