Dienstag, 14 Januar 2020 10:45

Kaiserslautern: elektrische und magnetische Stimulation für besseres Zellwachstum Empfehlung

An der Hochschule Kaiserslautern arbeiten Forscher an der Verbesserung der Lebensfähigkeit gedruckter Zellen für den 3D-Druck. Dafür entwickeln sie einen mikro-elektromechanisches System, deren elektrische Felder auf die wachsenden Zellen einwirken.


Bereits heute können Organ-ähnliche Systeme Schicht für Schicht mit einem 3D-Drucker gedruckt werden. Jedoch überleben viele Zellen aufgrund des Stresses, der auf die Zellen ausgeübt wird, diesen Prozess nicht. Aus diesem Grunde entwickeln ein Wissenschaftsteam um Prof. Monika Saumer vom Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik der Hochschule Kaiserslautern gemeinsam mit neun weiteren Arbeitsgruppen ein neues zellschonendes Verfahren, bei dem das Zellwachstum durch Einfluss von magnetischen und elektrischen Feldern gezielt beeinflusst wird.

An einem Mikrochip entwickeln sie dabei unter anderem elektrische Felder unterschiedlicher Stärke, die auf die Zellen einwirken. Dies kommt auch naturgemäß im Körper vor und soll daher simuliert werden. Ziel sei es, zu bewirken, dass eingesetzte Nerven- und Muskelzellen, bzw. deren Vorläuferzellen histologisch korrekt orientiert und zu einer funktionsfähigen Gewebeeinheit zusammenwachsen, so Projektleiterin Prof. Saumer in einer aktuellen Pressemitteilung.

Im Labor werden die Zellen vorbereitet. Foto: HSKL/Lukas Mohr


Am Ende soll ein funktionsfähiges Stück Darm entstehen, das für Medikamententests oder zur Erforschung der Wirkungen von Nährstoffen benutzt werden kann. Tierversuche sollen somit reduziert oder sogar ersetzt werden.

Die Wissenschaftler erhalten für ihr Projekt „Tissue Engineering von Geweben in komplexen Hydrogelen mittels dreidimensionaler elektrischer und magnetischer Stimulation“ Fördergelder der Carl-Zeiss-Stiftung in Höhe von einer Million Euro.

Quelle und weitere Informationen:
https://www.hs-kl.de/hochschule/projekte-und-menschen/pm-2020-01-13-kuenstlicher-darm-soll-tierversuche-eingrenzen