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Montag, 30 September 2019 12:24

Einstein BIH Fellows: Tumorforschung mit Organoiden Empfehlung

Zwei neue Arbeitsgruppen mit renommierten amerikanischen Wissenschaftlern werden von der Stiftung Charité mit insgesamt 450.000 Euro über drei Jahre gefördert.


Der Zellbiologe Prof. Dr. Chris Sander an der Harvard Medical School (USA) ist weltweit führend im Bereich der computergestützten Krebsforschung und einer der Begründer der Perturbationsbiologie – einem Gebiet, das die Reaktionen von Zellen auf bestimmte Störungen mithilfe von Computersimulationen vorhersagen möchte. Seine neue Arbeitsgruppe in Berlin will mit der Einzelzellanalyse die Wirksamkeit von Medikamenten bei der Behandlung unterschiedlicher Tumore abschätzen, und individuell verbessern. Hierfür sollen unter anderem Organoide aus Gewebeproben von Krebspatienten erzeugt, und deren Behandlungsmöglichkeiten auf die Ebene von Einzelzellen analysiert und simuliert werden. Der renommierte Wissenschaftler arbeitet dabei eng mit dem Bioinformatiker Prof. Dr. Nils Blüthgen vom Institut für Pathologie der Charité und IRI Life Sciences sowie mit dem Zellbiologen Prof. Dr. Markus Landthaler vom Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin zusammen.

Die zweite Arbeitsgruppe wird vom Prof. Rogier Versteeg von der Klinik für Onkogenomik der Universität Amsterdam geleitet. Er ist Preisträger des Europäischen Forschungsrates
(ERC Advanced Grant). Zusammen mit Einstein-Professorin Dr. Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité, möchte er einen wichtigen Schritt auf dem Gebiet der Neuroblastomforschung machen und eine Kombinationstherapie gegen die anpassungsfähigen Krebszellen entwickeln. Die Forscher nutzen hierbei u.a. moderne medizinische Technologien wie die Hochdurchsatzsequenzierung und 3D Organoide.

Neben den neuen Gruppen wird die Einstein BIH Visiting Fellows vier weitere Arbeitsgruppen weiter finanzieren, die die Stiftung Charité bereits in den vergangenen drei Jahren gefördert hat.

Mit der Förderung von Einstein BIH Visiting Fellows werden führende Persönlichkeiten von renommierten Universitäten im Ausland zeitweise nach Berlin eingeladen, um in der Hauptstadt
Arbeitsgruppen zu aktuellen lebenswissenschaftlichen Forschungsthemen ins Leben zu rufen. Sie arbeiten dabei mit Gastgeberinnen und Gastgebern des Berlin Institute of Health (kurz:
BIH), der Charité und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin zusammen.

Quelle und weitere Informationen:
https://www.stiftung-charite.de/fileadmin/user_upload/stiftungcharite/Presse/PM2019_09-01_NeueIdeenKrebsforschung.pdf