Donnerstag, 22 August 2013 06:08

Genom des Chinesischen Hamsters entschlüsselt

Unter der Leitung von Prof. Dr. Alfred Pühler vom Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld hat ein Forscherteam das Genom des Chinesischen Hamsters entschlüsselt.


An der Forschungsarbeit beteiligt waren zudem die Universität für Bodenkultur in Wien unter Prof. Dr. Nicole Borth, das Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) und die Pharmaunternehmen Novartis (Schweiz) sowie Pfizer (USA).

Zunächst wurden die Chromosomen des Hamster-Stammes 17A/GY mittels eines Durchflusszytometers separiert. Danach wurden die einzelnen Chromosomen getrennt mit der Next-Generation-Technologie sequenziert. Dafür wurden mit Hilfe moderner Geräte für die Hochdurchsatz-Sequenzierung Milliarden kurze DNA-Sequenzen hergestellt. Anschließend wurden diese Sequenzen in einem weiteren Verfahren zu einzelnen Chromosomen-Gesamtsequenzen zusammengesetzt.

Die Ergebnisse sind von hoher Bedeutung für Forschergruppen, die mit Zelllinien des Hamsters arbeiten.

Das NGS-Verfahren bietet gegenüber dem älteren Sanger-Sequenzierverfahren vielfältige Vorteile durch personelle, zeitliche und finanzielle Einsparungen. Forscher rechnen damit, dass in absehbarer Zeit sich jeder individuell seine DNA für einen erschwinglichen Preis sequenzieren lassen könnte. Besondere Bedeutung hat dieses Verfahren bei der Forschung im Dienste der individuellen Medizin.

Originalveröffentlichung:
Karina Brinkrolf, Oliver Rupp, Holger Laux, Florian Kollin, Wolfgang Ernst, Burkhard Linke, Rudolf Kofler, Sandrine Romand, Friedemann Hesse, Wolfgang E. Budach, Sybille Galosy, Dethardt Müller, Thomas Noll, Johannes Wienberg, Thomas Jostock, Mark Leonard, Johannes Grillari, Andreas Tauch, Alexander Goesmann, Bernhard Helk, John E. Mott, Alfred Pühler und Nicole Borth: Chinese hamster genome sequenced from sorted chromosomes, Nature Biotechnology, http://dx.doi.org/10.1038/nbt.2645.

Quelle:
http://ekvv.uni-bielefeld.de/