Mittwoch, 01 Mai 2013 05:08

Mit Tumorschnitten gegen den Hirntumor

Um neue Wirkstoffe gegen das besonders aggressive Glioblastom zu erforschen, führten Forscher bislang besonders belastende Tierversuche mit Mäuse durch. Nun wollen Forscher am Institut für Anatomie der Universität Leipzig diese Forschungen am Originaltumor vornehmen.


Patienten mit einem derartigen Glioblastom wird in einer Operation der Tumor wo weit als möglich herausgeschnitten. Leider bleiben dabei Krebszellen im Gehirn zurück. Um zu verhindern, dass der Tumor im Gehirn dann wieder auswächst, gibt es bislang nur einen Wirkstoff unter dem Namen Temozolomid. Andere Wirkstoffe werden erforscht und dafür bislang Mäuse in besonders qualvollen Versuchen eingesetzt, in denen in den Tieren der Tumor künstlich erzeugt und gewartet wird, bis die Hälfte der Tiere an der Größe des Tumors gestorben ist. Die Versuche werden seit Jahren durchgeführt, haben jedoch zu keinem wissenschaftlichen Durchbruch verholfen.
Daher wollen Forscher um Ingo Bechmann vom Institut für Anatomie an der Universität Leipzig nun neue Wirkstoffe an Schnittkulturen von ca. 300 Mikrometer Dicke von menschlichen Glioblastomen selbst erforschen.

Aus den Schnittkulturen können nach Zugabe von Testsubstanzen Medium entnommen und darin nach Markern gesucht werden, die eine Apoptose oder Nekrose der Zellen ankündigen oder widerspiegeln.

Die Forscher haben die Entwicklung ihrer Technik im Journal "Neuro-Oncology" veröffentlicht:
(http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Bechmann%2C+I.+Neuro+Oncology)

Quelle: http://www.dradio.de/