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Dienstag, 15 Januar 2019 14:02

EU-Forschungskonsortium "TimeLife" startet mit einer Million Euro Empfehlung

Ein neues europäisches Forschungskonsortium "TimeLife" will u.a. Zellkulturen nutzen, um Krankheiten noch im Frühstadium erkennen und hierfür präzise therapeutische Behandlungsstrategien ausarbeiten zu können. Dafür erhalten die 120 beteiligten europäischen Wissenschaftler von der Europäischen Union zunächst eine Million Euro für ein Jahr, um einen detaillierten Plan auszuarbeiten.


Mit Organ-ähnlichen Systemen (Organoiden) aus patienteneigenen Stammzellen sollen personalisierte Krankheitsmodelle entwickelt und Einzelzellanalysen durchgeführt werden. Genmodifikationen mit der CRISPR-Technologie sowie bildgebende Verfahren werden genutzt, um zu erforschen, wie Zellen gesund bleiben, sich im Laufe des "Lebens" verändern, krank werden und auf Arzneimittel reagieren. Die großen Datenmengen aus den Untersuchungen im Hochdurchsatz erfordern zudem computergestützte Strategien bei der Datenanalyse und Mustererkennung bei der Veränderung der untersuchten Zellen. Die Daten sollen als Grundlage für eine mathematische Modellierung dienen.



Mithilfe von Mini-Organen – wie hier Hirn-Organoiden – kann man die Techniken der Einzelzellanalyse auch auf menschliche Gewebe anwenden.
Foto: Agnieszka Rybak Wolf, Arbeitsgruppe von Nikolaus Rajewsky am BIMSB / MDC



Im Projektkonsortium arbeiten Wissenschaftler aus 50 Einrichtungen aus den verschiedensten Disziplinen wie Biologie, Medizin, Physik, Informatik und Mathematik, aber auch Sozialwissenschaften, Ethik und Ökonomie zusammen. Die Forscher wollen durch eine Befragung im Vorfeld auf die Bedürfnisse in der Gesellschaft eingehen und erwarten
am Ende einen bedeutenden Beitrag für Pharmaindustrie, Biotechnologie und datenverarbeitende Industrie.

Die Laufzeit von TimeLife ist auf 10 Jahre angelegt. Das Konsortium wird vom Max-Delbrück-Zentrum in Berlin gemeinsam mit dem Institut Curie in Paris koordiniert.

Quelle:
https://idw-online.de/de/news708893