Mittwoch, 13 März 2013 11:08

Genom von HeLa-Zellen entziffert

Mehr als 60 Jahre nach der ersten erfolgreichen Kultivierung von HeLa-Zellen in der Petrischale haben heidelberger Wissenschaftler die genetische Ausstattung der Zellen entziffert.


HeLa-Zellen stammen aus einem Gebärmutterhalstumor der Krebspatientin Henrietta Lacks (daher der Name), die an der Johns Hopkins Universität in Baltimore behandelt worden war. Die Zellen wurden Anfang der 50er Jahre entnommen und bis heute erfolgreich weiter kultiviert und spielten eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung der Polio-Schluckimpfung gegen Kinderlähmung. Ferner waren sie u.a. Grundlagen für die Forschung die zu zwei Nobelpreisen geführt hatten - ein ernst zu nehmender Beitrag in der in vitro-Forschung.

Ein Forscherteam vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg hat das Genom erfolgreich entschlüsselt. Ergebnis: Es gibt Unregelmäßigkeiten in der Zahl und Struktur der Chromosomen, viele Regionen auf den Chromosomen sind falsch angeordnet, viele Gene liegen entweder in zu vielen (Gen copy polymorphism)oder zu wenigen Kopien (Deletionen) vor. Außerdem gibt es zahlreiche charakteristische Einzelmutationen (single nucleotid polymorphism). Als Ursache wird angegeben, dass es sich bei HeLa-Zellen um eine Tumorzelllinie handelt und keine gesunden Zellen.

Quelle: http://www.biotechnologie.de/BIO/Navigation/DE/root,did=158532.html