Donnerstag, 04 Oktober 2018 13:07

Alternde Stammzellen verbrauchen mehr Zucker und bilden weniger Lymphozyten Empfehlung

Wissenschaftler des unter Dr. Anne-Claude Gavin vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) Heidelberg und Prof. Dr. Anthony D. Ho vom Universitätsklinikum Heidelberg haben an Blutstammzellen die molekularen Grundlagen des Alterns untersucht.


Für ihre Untersuchungen nutzten sie Knochenmark von 59 gesunde Probanden im Alter zwischen 20 und 60 Jahren und verglichen, wie sich das Proteom und die Qualität der Stammzellnische in Abhängigkeit vom Alter des Spenders unterschieden.

Sie fanden heraus, dass Blutstammzellen älterer Menschen verstärkt Zucker verbrauchen, ähnlich den Krebszellen. Dadurch nimmt die Leistungsfähigkeit der Stammzellen ab, was zu einer Verschlechterung des Immunsystems führt. Aus den alternden Blutstammzellen bilden sich mit dem Alter verstärkt Granulozyten und weniger Lymphozyten. Letztere gelten als die Koordinatoren der Immunreaktion gelten. Durch die Abnahme der Lymphozyten verlaufe die Immunabwehr weniger kontrolliert, wodurch der Körper dies durch verstärkte Produktion an Granulozyten auszugleichen versuche. Weil bei diesem Prozess mehr DNA aufgebaut und Energie genötigt würde, komme es zu einem verstärkten Zuckerverbrauch.

Die Forscher haben ihre Befunde im Journal Nature Communications veröffentlicht.
Marco L. Hennrich, Natalie Romanov, Patrick Horn, Samira Jaeger, Volker Eckstein, Violetta Steeples, Fei Ye, Ximing Ding, Laura Poisa-Beiro, Mang Ching Lai, Benjamin Lang, Jacqueline Boultwood, Thomas Luft, Judith B. Zaugg, Andrea Pellagatti, Peer Bork, Patrick Aloy, Anne-Claude Gavin & Anthony D. Ho (2018). Cell-specific proteome analyses of human bone marrow reveal molecular features of agedependent functional decline. Nature Communications. DOI: 10.1038/s41467-018-06353-4

Quelle:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/
https://news.embl.de/science/