Montag, 18 Februar 2013 10:21

Fluide Mikrochips für tiereinsatzfreie Hautverträglichkeitstests

Forscher der Universität Regensburg haben gemeinsam mit Kollegen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena um Prof. Dr. Karl-Heinz Feller und vier Industriepartnern ein mikrofluidisches Chipsystem zur Messung der Hautunverträglichkeit von Kosmetika entwickelt.


In einem neuen Verfahren ließ das Team um den Regensburger Wissenschaftler Prof. Dr. Joachim Wegener vom Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik menschliche Keratinocyten in einer Durchflusszelle wachsen. Durch den Flüssigkeitsstrom in dem Chipsystem werden potentielle Gefahrstoffe an die Hautzellen herangeführt und deren Reaktion auf die jeweilige Substanz auf verschiedene Arten untersucht.

Die Keratinozyten wurden vor ihrem Einsatz gentechnisch so verändert, dass sie bei aufkommendem Zellstress im Zellinneren ein fluoreszierendes Protein herstellen. Dabei leuchten die Zellen bei Bestrahlung mit blauem Licht grün auf, so dass eine Zellreaktion auf Kosmetika über das Leuchten der Zellen identifiziert werden kann.

Das neu entwickelte Chipsystem erlaubt es dabei, bis zu drei Substanzen gleichzeitig zu untersuchen und die Zellreaktionen kontinuierlich zu registrieren.

Gemeinsam mit der Industrie arbeiten die Wissenschaftler gerade an einem Prototyp. Der Mikrochip soll durch den Einsatz von Zellen anderer Gewebearten später auch für Screening-Verfahren zum Nachweis der biologischen Wirkung von Chemikalien nutzbar sein.

Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Joachim Wegener
Universität Regensburg
Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik
Tel.: 0941 943-4546
Joachim.Wegener[at]chemie.uni-regensburg.de

Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news519044