Montag, 28 Januar 2013 18:21

Eine Milliarde für Blue Brain Project

Das Human Brain Project ist eines der Ausgewählten konsortien der EU-Flaggshipinitiative. Die Projektinitiatoren dürfen sich über eine Fördersumme von einer Milliarde Euro über einen Zeitraum von 10 Jahren freuen. Ziel des Human Brain Project-Konsortium ist, die Abläufe im Gehirn so detailliert wie möglich zu modellieren, um dessen Funktion zu verstehen und neue Medikamente zu entwickeln.


Das Projekt wird von Neurowissenschaftler Henry Markram an der Schweizerischen École Polytechnique Fédérale in Lausanne geleitet.  Beim "Human Brain Project" soll ein ganzes menschliches Großhirn innerhalb von zehn Jahren im Supercomputer nachgebildet werden.  In den Neurowissenschaften würden zwar exponentiell wachsende Datenmengen erzeugt und Wissen zu spezifischen Aspekten des gesunden und kranken Gehirns, verschiedener Spezies und aller Altersstufen angehäuft. Doch trotz dieser Fortschritte - so die Projektintiatoren - fehle ein einheitliches Verständnis des Gehirns, dessen verschiedene Organisationsebenen. Ohne dieses Verständnis hätten pharmazeutische Unternehmen Schwierigkeit, Medikamente für Erkrankungen des Gehirns zu entwickeln.

Dies soll nun ein Supercomputer ermöglichen, der in 10 Jahren ein nahezu komplettes menschliches Großhirn simulieren soll. Mit der Simulation soll den internationalen Forschern ein Werkzeug zur Verfügung stehen, in dem alle Teilergebnisse der Disziplinen Neurobiologie, Neurophysiologie, Medizin, Psychologie usw. integriert und nutzbar gemacht werden können. Ferner sollen neue Supercomputing-Technologien, zu entwickeln am Forschungszentrum Jülich, eingebunden werden mit unvorstellbarer Rechenleistung. Ferner sollen in Heidelberg Neurochips entwickelt werden, die die Arbeitsweise des Gehirns nachahmen können.

Das Projekt kann auf eine Milliarde Euro Fördergelder bauen.

Quellen:
http://www.spiegel.de/
http://www.humanbrainproject.eu/vision.html

Umfangreicher Bericht:
Human Brain Project. Die ultimative Simulation des Gehirns (2011). http://www.spektrum.de/