Mittwoch, 18 Juli 2018 12:39

München: Neuer Mechanismus für UV-Schäden aufgedeckt Empfehlung

Durch Simulation mit einer quantenmechanischen Methode haben Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München einen Mechanismus aufgedeckt, der die Gefahr einer Erbgutschädigung durch UV-Licht beeinflusst.


Normalerweise geben durch Licht angeregte Moleküle die zusätzliche Energie innerhalb weniger hundert Femtosekunden wieder ab und kehren in den Ausgangszustand zurück. Diesen Vorgang untersuchten Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Theoretische Femtochemie unter der Leitung von Prof. Regina de Vivie-Riedle mit der Base Uracil im RNA-Strang. Sie varrierten für ihre Untersuchungen die Anordnungen der benachbarten Basen.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Dauer des angeregten Zustandes von Uracil von der direkten Umgebungskonformation des RNA-Stranges abhing. Bei einer sogenannten sterischen Hinderung (Einflussnahme großer und raumerfüllender Molekülgruppen in der Nachbarschaft, (1)) verharrt die Base weitaus länger im angeregten Zustand und kann so die Möglichkeit einer DNA-Schädigung
erhöhen.

Für ihre Untersuchungen nutzten sie den Supercomputer am Leibniz-Rechenzentrum.

Die Wissenschaftler haben ihre Beobachtungen im Journal of the American Chemical Society veröffentlicht:
Reiter S, Keefer D, de Vivie-Riedle R (2018). RNA Environment Is Responsible for Decreased Photostability of Uracil. J Am Chem Soc. 2018 Jul 10. doi: 10.1021/jacs.8b02962. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29943578

Quelle:
http://www.chemie.de/news/1156407/schutz-vor-uv-photoschaeden-eine-frage-der-schnelligkeit.html?WT.mc_id=ca0259
(1) http://www.chemie.de/lexikon/Sterische_Hinderung.html