Dienstag, 22 Januar 2013 18:21

Cultex Symposium: Erwartungen erfüllt

Am 22. Januar 2013 fand ein Symposium zum RFS-Verfahren als in vitro-Test auf Inhalationstoxizität der Firma Cultex statt. Dabei wurden die aktuellen Ergebnisse einer vom BMBF finanzierte Prävalidierungsstudie, durchgeführt von drei Laboren in Hannover, München und Mainz präsentiert und erörtert.


Eine erste Prävalidierungsstudie hat ergeben, dass das Verfahren gut geeignet ist, die Dosis-Wirkungs-Beziehungen zwischen eingesetzten Zellkulturen und der Noxe abzubilden. Die Untersuchungsergebnisse können die gängigen in vivo-Daten der Literatur gut abbilden. Derzeit arbeiten die Forscher noch an einigen Optimierungsdetails und wollen mit dem Verfahren noch weitere Substanzen testen. Dr. Schuler von Beiersdorf und Dr. Mewes von Henkel zeigten reges Interesse an dem neuen Verfahren, das im Übrigen schon seit längerem von der Zigarettenindustrie in Screeningtests zum Einsatz kommt.


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RFS Anlage mit Reinluft- und Substanzexposition.
Quelle: Cultex Laboratories.



Prof. Mohr, Gründer der CULTEX Laboratories GmbH fasste zusammen: „Die Ergebnisse entsprechen unseren Erwartungen, jedoch ist noch viel zu tun, um die in vitro-Studien zum Erfolg zu führen“. Das RFS-System (Radial Flow System) wurde vom CULTEX entwickelt, um Test-Aerosole auf Zellkulturen, z. B. auf den Alveolarzelltyp II (A549), aber auch anderen Zellkulturen homogen gleichmäßig aufzubringen, um Fehlmessungen und Artefakte bei der Zellexposition von toxischen Substanzen zu vermeiden. InVitroJobs berichtete mehrfach (1, 2) und stellte CULTEX im letzten Jahr als Arbeitsgruppe im Portrait vor.

Dr. Bornatowicz von der Europäischen Chemikalienagentur in Helsinki (ECHA) kann sich gut ein Einsatzgebiet im Bereich der Nanopartikeluntersuchung vorstellen, z. B. zur Frage: ab welcher Größe ist ein Nanopartikel toxisch? Hier sind wissenschaftliche Grundlagen gefragt, denn über einen Umgang mit Nanopartikeln sind sich die Behörden noch nicht klar. Auch Tests mit diesem System zur Klassifizierung toxischer Substanzen kann er sich gut vorstellen.

Die Wissenschaftler wollen jetzt in die zweite Prävalidierungsphase gehen. Das RFS-System soll einmal genutzt werden, um den Tierversuch der akuten Toxizität und der subchronischen sowie chronischem Toxizität (Inhalationsversuch durch wiederholte Gabe über einen Zeitraum von z. B.  28 Tagen und länger) durch das in vitro-Inhalationssystem abzulösen.