Dienstag, 19 Juni 2018 12:39

Gonadotropin aus Zellkulturen kann Stutenfarmen überflüssig machen Empfehlung

Eine Nachwuchswissenschaftlerin der Universität Zürich hat aus fötalem Gewebe von Pferden eine Zelllinie isoliert, aus der sich das Hormon Gonadotropin in der Kulturschale gewinnen lässt. Damit wird die qualvolle Stutenausbeutung zur Gewinnung dieses Hormons in Südamerika überflüssig.


Dr. Jane Beil-Wagner, Postdoktorandin vom Institut für Labortierkunde der Universität Zürich ist es gelungen, eine Zelllinie zu etablieren, mit der sich das Hormon PMSG (pregnant mare serum gonadotropin) gewinnen lässt. Ziel ist die biotechnologische Produktion im großen Stil.

PMSG wird weltweit von Züchtern von Schweinen, Rindern und weiteren Nutztieren eingesetzt, um die Zuchteffizienz zu erhöhen. Es sorgt dafür, dass sie nach einem Wurf schneller wieder trächtig werden können. Außerdem lassen sich die Würfe synchronisieren. Dafür müssen jedoch vor allem trächtige Stuten leiden, die in südamerikanischen Farmen unter qualvollen Bedingungen gehalten werden. Wild lebende, trächtige Stuten werden in Treibgänge geprügelt und in Boxen fixiert, um ihnen mit einer riesigen Kanüle innerhalb kürzer Zeit bis zu einem Viertel ihres gesamten Blutes (ca. 10 Liter) abzusaugen.Viele Stuten brechen nach der Prozedur entkräftet zusammen und werden achtlos zurückgelassen.

Die junge Wissenschaftlerin will nun die Firma "Equsave" gründen und hat dafür bereits 150.000 Schweizer Franken eingeworben.

Bereits 2020 soll das in-vitro-Produkt auf den Markt kommen.

Weitere Informationen:
http://www.permasense.ch/news/de/articles/2018/jahresmedienkonferenz.html
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/massentierhaltung-hormone-aus-stutenblut