Das Human Brain Projekt (HBP) ist eines von zwei "Flagship projects" der Europäischen Union, das 2013 für das Future & Emerging Technology Programm ausgewählt wurde. Schon am Beginn der ersten Phase gab es sehr viel Kritik an der Zielsetzung und dem Umfang der Beteiligten, so dass es zu einer Restrukturierung kam, in der die Forschungsziele neu definiert wurden.
HBP untersucht das Gehirn auf verschiedenen Ebenen, die im Experiment zugänglich sind. Hirzu zählen räumliche (vom Molekül in der Zelle bis hin zu Nervenzellnetzwerken, die hinter den kognitiven Prozessen stehen) und zeitliche Prozesse (in Millisekunden bis hin zu Jahren).
Während ursprünglich die Projektleiter überzeugt waren, innerhalb des Förderzeitraums von 12 Jahren das menschliche Gehirn sowie die Funktion einzelner Zellen des Gehirns simulieren zu können, ist nun eine neuartige Hightech-Infrastruktur für die Neurowissenschaften in den Fokus gestellt worden, "um der enormen Komplexität des menschlichen Gehirns begegnen zu können".
Zu dieser Infrastruktur zählen eine Neuroinformatik-Plattform mit digitalen Werkzeugen für Datenanalysen, eine Simulationsplattform, ein Netzwerk von Supercomputing-Zentren in ganz Europa sowie neuartige neuromorphe Computer- und Neurorobotik-Systeme. Diese sechs Bereiche sollen zu einer HBP-Plattform vereint werden.
Die Projektverantwortlichen wollen zudem eine breitere Forschungsgemeinschaft außerhalb von HBP mit berücksichtigen.
Weitere Informationen:
https://www.humanbrainproject.eu/en/
http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2018/2018-06-05-hbp_sga2.html