Freitag, 25 Mai 2018 13:29

Aufbruch in Berlin: Gemeinsamer Campus für Bio- und Medizintechnologie-Campus für Charité und TU Berlin Empfehlung

Auf einem gemeinsamen Campus in Berlin-Wedding werden die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die Technische Universität Berlin zusammen zukünftig an humanen Modellsystemen forschen. Darüber wurde die Öffentlichkeit am 24. Mai im Roten Rathaus in Berlin informiert. Startschuss ist 2023.


Der Wissenschaftsrat hat sich für die Förderung in Höhe von 34 Millionen Euro ausgesprochen. Die Summe wird zu gleiche Teilen vom Bund und vom Land Berlin getragen. Errichtet wird dafür das Gebäude mit dem Projektnamen "Der simulierte Mensch" (Si-M). Es soll gemeinsam von rund 33 Nachwuchsarbeitsgruppen mit 150 Nachwuchswissenschaftlern der Charité und der TU-Berlin
genutzt werden. Die Idee zur gemeinsamen Forschung stammt von Prof. Roland Lauster, Fachgebietsleiter der Medizinischen Biotechnologie der TU Berlin und Prof. Andreas Thiel, Leiter der Fachgruppe Regenerative Immunologie und Altern an der Charité Berlin.

 

Vorstellung der strategischen Partnerschaft: Prof. Axel R. Pries, Steffen Krach, Prof. Christian Thomsen, Prof. Karl Max Einhäupl, Prof. Roland Lauster, Prof. Andreas Thiel (v.l.).
Copyright: Charité/Peitz


Noch in diesem Jahr wird ein Architekturwettbewerb für das zu errichtende Gebäude ausgeschrieben. Gleichzeitig sind bereits 30-40 Projektanträge auf Fördermittel gestellt worden. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass bis zum Start 2023 rund 10 Millionen weitere Fördermittel für Geräte und Forschergruppen eingeworben wurden und ein Graduiertenkolleg auf die Beine gestellt worden ist. Es sollen Forschungsthemen der Biotechnologie und Medizin miteinander verknüpft werden. Untersucht werden sollen physiologische und pathologische Mechanismen von Geweben und Zellen.

Ziel ist es, neue Technologien zu entwickeln, die am Ende Tierversuche durch humane Modellsysteme ersetzen können. Zum Einsatz kommen dabei massenspektrometrische, zytometrische und In-vitro-Studien mit humanen Zellen und Geweben. Dabei wird auf die Expertise des Fachbereichs Biotechnologie der TU-Berlin eingebracht, die mit ihrem Start-up-Unternehmen TissUse und ihren Multiorgan-on-a-Chip-Entwicklungen bereits großes Interesse der Arzneimittelindustrie ausgelöst hat. Zu optimierende Organ-ähnliche Systeme sollen mit dem 3D-Druckverfahren gestaltet werden, hier liegt an der TU mit dem Start-up-Unternehmen Cellbricks ebenfalls Expertise vor. 

Langfristiges Ziel ist die Etablierung neuer Diagnose- und Therapie-Strategien, z.B. individuelle Therapien für Krebspatienten.

Quelle:
https://www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/neuer_gemeinsamer_bio_und_medizintechnologie_campus_fuer_charite_und_tu_berlin/