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Dienstag, 08 Mai 2018 07:59

Düsseldorf: 3D-Organoide aus Fruchtwasserstammzellen Empfehlung

Ein deutsch-britisches Forscherteam hat herausgefunden, dass in das Fruchtwasser während der menschlichen Schwangerschaft mesenchymale Stammzellen der Niere des Fetus enthält. Die Zellen sind gut geeignet, um aus ihnen Nierenorganoide für toxikologische Studien und die Erforschung von Nierenerkrankungen zu entwickeln.


In einem Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Stammzellforschung und Regenerative Medizin Düsseldorf unter der Leitung von Prof. James Adjaye, der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie (Prof. Tanja Fehm) der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie des Instituts für Frauengesundheit, Mütter- und Fetalmedizin (Dr. Pascale V. Guillot) des University College London haben die Wissenschaftler nachweisen können, dass das menschliche Fruchtwasser mesenchymale Stammzellen aus der Niere enthält. Die Anzahl dieser Zellen nahm mit der Zeit der Schwangerschaft zu und war zum Zeitpunkt der Geburt am höchsten. Die Zellen stammen vom Urin des Fetus.

Die Wissenschaftler konnten die Zellen mit Methoden der Stammzellforschung, molekularbiologischer Untersuchungen und bioinformatischer Analysen identifizieren.

Die Qualität und Menge dieser Zellen ist besonders hoch. Es sind keine Methoden der induzierten pluripotenten Stammzellgewinnung notwendig, auch entfällt die invasive Nierenbiopsie am Menschen. Dies ist besonders interessant für die Entwicklung von hochqualitativen in vitro-Nierengeweben, dreidimensionalen Organoiden oder Krankheitsmodellen der Niere in-vitro.

Die Forschungsbefunden wurden in der Zeitschrift Stem Cell Research veröffentlicht:
Rahman, M.S., Spitzhorn, L.S., Wruck, W., Hagenbeck, C., Balan, P., Graffmann, N., Bohndorf, M., Ncube, A., Guillot, P.V., Fehm, T. & Adjaye, J. (2018): The presence of human mesenchymal stem cells of renal origin in amniotic fluid increases with gestational time. Stem Cell Res Ther. 9/1: 113. doi: 10.1186/s13287-018-0864-7. PubMed PMID: 29695308.

Quelle:
https://eurekalert.org/pub_releases/2018-05/hud-kcf050418.php