Dienstag, 09 Oktober 2012 07:21

Tierschutzforschungspreis Baden-Württemberg geht an Forscherteam der Unikliniken Freiburg und Mannheim

Das Forscherteam der Universitätshaut-Kliniken Freiburg und Mannheim ein versuchstierfreies Testsystem entwickelt, mit dem Chemikalien darauf getestet werden können, ob sie sogenannte Kontaktallergien auslösen, eine spezielle Form von Entzündungen.


Die vier Wissenschaftler Dr. Lisa Dietz, Dr. Philipp Esser, unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Martin und PD Dr. Hermann-Josef Thierse (Freiburg/Mannheim) haben mit der eingereichten Arbeit einen humanen T-Zellaktivierungstest entwickelt, der es ermöglicht, Chemikalien zu identifizieren, die potenzielle Kontaktallergene sind, ohne hierfür Tierversuche durchführen zu müssen.

Standardmäßig wird zum Test auf Kontaktallergene der sogenannte „Lokale Lymphknoten Test“ eingesetzt, bei dem die Wirkung von Chemikalien im Tierversuch – vor allem an Mäusen – überprüft wird. Für Kosmetikinhaltsstoffe sind Tierversuche durch die EU seit März 2009 verboten. Für andere Bereiche ist diese Testung noch erlaubt, sie erfordert allerdings bislang den Einsatz hoher Tierzahlen.

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Von links nach rechts: Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, Alexander Bonde, Preisträger: Dr. Philipp Esser, Dr. Lisa Dietz, Prof. Dr. Stefan Martin, PD Dr. Hermann-Josef Thierse. Foto: Ingeborg Livaditis.


Mit der ausgezeichneten Arbeit steht jetzt eine Methode zur Verfügung, die den Test von Substanzen mit Hilfe menschlicher T-Zellen im Reagenzglas ermöglicht – ohne Verwendung von Tieren. InVitroJobs wird in Kürze ausführlicher berichten.

Ausgezeichnete Arbeit:
Dietz, L., et al., 2010, Tracking human contact allergens: From mass spectrometric validated chemicalpeptide interactions to chemical-specific naïve human
T cell priming. Toxicol. Sci. 117:336-347.

Quelle: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg