Die Forscher benötigen die Oligodendrozyten zur Entwicklung von in vitro-Krankheitsmodellen für die Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen wie frontotemporale Demenz, Amyotrophe Lateralsklerose, Parkinson, Alzheimer und Multiple Sklerose. Die Zellen stammen von Patienten selbst und werden zunächst in induzierte pluripotente Stammzellen umgewandelt, um mit denen die gewünschten Nervenzellen wie Nervenzellen der Hirnrinde, dopaminerge oder Motoneuronen, Astrozyten, Microglia und eben die Oligodendrozyten zu erzeugen.

Oligodendrozyten regulieren die Produktion von Myelin im Zentralnervensystem, eine Isolationschicht für die meisten Nervenzellen der Wirbeltiere. Es handelt sich um eine Biomembran mit einem Lipid/Proteingehalt von 70:30. Olidendrozyten versorgen die Nervenzellen außerdem mit Nährstoffen. Ein Defekt dieses Zelltyps führt zu neurodegenerativen Erkrankungen.

Die Forscher haben ihre Arbeit im Journal Stem Cell Reports veröffentlicht:
Juan Antonio García-León, Manoj Kumar, Ruben Boon, David Chau, Jennifer One, Esther Wolfs, Kristel Eggermont, Pieter Berckmans, Nilhan Gunhanlar, Femke de Vrij, Bas Lendemeijer, Benjamin Pavie, Nikky Corthout, Steven A. Kushner, José Carlos Dávila, Ivo Lambrichts,Wei-Shou Hu & Catherine M. Verfaillie (2018): SOX10 Single Transcription Factor-Based Fast and Efficient Generation of Oligodendrocytes from Human Pluripotent Stem Cells. Stem Cell Reports 10: 1-18. https://doi.org/10.1016/j.stemcr.2017.12.014

Quelle:
https://nieuws.kuleuven.be/en/content/2018/stem-cell-researchers-develop-new-method-to-study-neurodegenerative-diseases-in-the-lab
https://www.kuleuven.be/emeritiforum/samenwerking/scil/aboutusN/catherineverfaillie