Bislang wuchsen Organoide in kleinen kugelförmigen Gebilden, in die sich sich selbst organisieren. Das hat einen Nachteil: Mit zunehmender Größe können die Zellen im Inneren der Kugel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden und sterben ggfs. ab.
In dem neuen Ansatz der Wiener Forschergruppe des IMBA unter der Leitung von Prof. Jürgen Knoblich wachsen die biotechnologisch mit Polymerfäden im Nährmedium unterstützten Modelle nun zu länglichen, scheibenförmigen Gebilden heran, die dem embryonalen Gehirn im heranwachsenden Embryo noch stärker ähneln. Sie werden engineered Cortical Organoids (enCORs) genannt werden. Dabei behalten sie ihre typische Selbstorganisation. Die neuen Modelle bilden sich sogar einheitlicher als zuvor und lassen sich im Labor sehr gut reproduzieren. Das Studium der Entwicklung des menschlichen Gehirns und deren Störungen ist noch besser möglich.
Originalpublikation:
Madeline A. Lancaster, Nina S. Corsini, Simone Wolfinger, E. Hilary Gustafson, Alex Phillips, Thomas R. Burkard, Tomoki Otani, Frederick J. Livesey, Juergen A. Knoblich (2017): Guided self-organization and cortical plate formation in human brain organoids. Nature Biotechnology, doi:10.1038/nbt.3906
Quelle:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170531_OTS0025/organoide-mit-rueckgrat-die-naechste-generation-der-gehirnmodelle-aus-dem-labor?asbox=box1&asboxpos=1
Pressefotos hier:
http://de.imba.oeaw.ac.at/index.php?id=516