Dienstag, 06 Juni 2017 10:03

Wyss-Institut: Lungenthrombose-Modell auf dem Chip vorgestellt Empfehlung

Auf der Basis ihres Organ-on-a-Chip-Modells, einem konstruierten Mikrofluidik-Zellkulturgerät mit parallel verlaufenden Mikrokanälen, die durch eine poröse Membran getrennt sind, gelang es einem Forscherteam des Wyss-Instituts, ein Lungenkrankheitsmodell zu entwickeln.

Auf der Membran ließen sie humane Aleolarepithelzellen wachsen,und die Gefäßkanälchen wurden von Gefäßendothelzellen der Lungen umwachsen, wie sie auch in den kleinsten Lungenkapillaren des Menschen vorkommen. In den unteren Endothelzell-Kanälchen ließen sie menschliches Vollblut fließen, die oberen Kanälchen wurden mit Luft durchströmt. Durch einen Entzündungsstimulus verklumpten die Thrombozyten des Blutes und es bildete sich ein Blutpfropf auf der Oberfläche des Endothels.

Die Forscher konnten auf diese Weise eine Lungenthrombose auslösen und pharmazeutisch wirksame Substanzen testen.

Das Wissenschaftsteam beabsichtigt nun, das Modell um mechanische Kräfte zur Simulation der Atemfunktion zu erweitern und die Rolle der Immunzellen wie z.B. der neurophilen Granulozyten bei der Bildung eines Blutpfropfes genauer zu untersuchen.

Literatur:
Abhishek Jain, Riccardo Barrile, Andries D. van der Meer, Akiko Mammoto, Tadanori Mammoto,  Karen De Ceunvnck, Omozuanvbo Aisiku, Monicah A. Otieno, Calvert S. Louden, Geraldine A. Hamilton, Robert Flaumenhaft & Donald E. Ingber (2017): A primary human lung alveolus-on-a-chip model of intravascular thrombosis for assessment of therapeutics. Clinical Pharmacology & Therapeutics, 17. Mai 2017, DOI: 10.1002/cpt.742.

Quelle:
https://wyss.harvard.edu/pulmonary-thrombosis-on-a-chip-provides-new-avenue-for-drug-development/